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Lehren aus dem Frieden in Nordirland

LONDON – Vor 25 Jahren präsentierte ich gemeinsam mit dem irischen Premierminister Bertie Ahern, US-Präsident Bill Clinton und den Vorsitzenden der vier größten Parteien Nordirlands die später als Karfreitagsabkommen bezeichnete Übereinkunft. Sie legte einen jahrzehnte- und aus Sicht vieler jahrhundertelangen Konflikt bei, der tausende Tote und unsägliche Trauer und Zerstörung verursacht hatte.

Der von dem Abkommen herbeigeführte Frieden war – wie die dadurch hervorgebrachten Institutionen – zerbrechlich und nicht perfekt, und bleibt es bis heute. Doch vergleicht man das heutige Nordirland mit dem vor einem Vierteljahrhundert, kann man das Erreichte mit Fug und Recht als Transformation bezeichnen. Der Frieden hat gehalten, die Wirtschaftskraft hat sich verdoppelt, und das früher von Stacheldraht und Militärpatrouillen geprägte Belfast ist heute eine florierende europäische Großstadt mit aufstrebendem Technologiesektor und pulsierendem Nachtleben.

Wir haben an diesem Jahrestag also Anlass zu vorsichtigem Jubel. Es fällt schwer, sich eines anderen wirklich erfolgreichen Friedensprozesses der jüngeren Geschichte zu besinnen.

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