Fighter in Afghanistan Fighter in Afghanistan/Pixabay

Wie wir den Krieg gegen den Terror gewinnen

LIMA – Es ist vierzehn Jahre her, dass Präsident George W. Bush einen „globalen Krieg gegen den Terror“ erklärte. Heute hat der Westen zwar 1,6 Billionen Dollar für diesen Krieg ausgegeben und – von Osama bin Laden bis „Dschihadi John“ – 101 Terroristenführer getötet, aber er ist immer noch genau so verletzlich gegen Extremisten, die Kämpfer rekrutieren und beliebig jede westliche Hauptstadt angreifen können, wenn nicht sogar noch mehr. Und nachdem jetzt weiterer Präsident – François Holland aus Frankreich – dem Terror den Krieg erklärt hat (ebenso wie andere europäischen Politiker), sind nun die Aussichten auf einen Sieg wirklich besser? Dies bezweifle ich.

Es wird Zeit zu erkennen, dass unsere Gegner ihre Stärke zumindest in gewissem Grade aus Gefühlen und Ansichten schöpfen, die den Antriebskräften hinter dem amerikanischen Revolutionskrieg oder der französischen Revolution ähneln: Entfremdung und Frustration über das bestehende System. In den britisch-amerikanischen Kolonien vor 1776 und in ganz Frankreich bis 1789 gelangten gewöhnliche Menschen zu der Überzeugung, ihr Leben, ihre Besitztümer und ihre Unternehmungen seien schon zu lang den Raubzügen beliebiger Führer und Regenten ausgesetzt gewesen. Dieselbe Entfremdung ist heute im Nahen Osten und in Nordafrika spürbar.

Immerhin begann der Arabische Frühling damit, dass sich Mohamed Bouazizi, ein armer tunesischer Unternehmer, im Dezember 2010 selbst in Brand setzte, um gegen die gnadenlose Enteignung seines Unternehmens zu protestieren. Wie mir sein Bruder Salem in einem Interview für das amerikanische Fernsehen erzählte, geschah der Selbstmord für „das Recht der Armen, zu kaufen und zu verkaufen“.

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