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Eine Erklärung für die außergewöhnlich hohen Aktienkurse

NEW HAVEN/NEW YORK/LONDON – Es herrscht einiges Rätselraten darüber, warum die weltweiten Aktienmärkte angesichts der Covid-19-Pandemie nicht zusammengebrochen sind, insbesondere in den Vereinigten Staaten, wo in jüngster Zeit eine Rekordzahl an neuen Fällen verzeichnet wurde. Aber vielleicht steckt gar kein so großes Rätsel dahinter. Eine von uns als  Excess CAPE Yield (ECY) bezeichnete Maßzahl rückt die langfristigen Aussichten für die weltweiten Aktienmärkte in eine anschaulichere Perspektive.

Es steht außer Frage, dass die Vermögensmärkte wesentlich von Psychologie und Narrativen bestimmt werden. Nobelpreisträger Daniel Kahneman schrieb: „Vertrautheit erzeugt Interesse” und nach dem ursprünglichen Covid-19-Schock im ersten Quartal dieses Jahres haben sich auf den Aktienmärkten mehrere vertraute Narrative herausgebildet. Beispielsweise etwa das Narrativ von der V-förmigen Erholung sowie das FOMO-Narrativ (die Angst etwas zu verpassen). Beide könnten dazu beigetragen haben, die Märkte auf neue Rekordhöhen zu treiben. Außerdem gibt es noch das „Heimarbeit-“Narrativ, von dem vor allem Technologie- und Kommunikationsaktien profitieren.

Aber sind diese Narrative wirklich der einzige Grund, warum wir nicht alle darüber nachgedacht haben, unsere Aktien abzustoßen und das Geld in sicherere Alternativen wie Anleihen zu investieren oder es daheim unter der Matratze zu verstecken?

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