mutasah3_ZINYANGE AUNTONYAFP via Getty Images_zimbabweprotestcorruption Zinyange Auntony/AFP via Getty Images

Simbabwes gesetzloses Regime

PARIS – Am 20. Juli verhafteten die simbabwischen Behörden den international bekannten Enthüllungsjournalisten Hopewell Chin'ono und klagten ihn wegen „Anstiftung zur Teilnahme an öffentlicher Gewalt“ an. Chin'onos eigentliches Verbrechen bestand jedoch darin - in Zusammenarbeit mit Mduduzi Mathuthu, einem weiteren Journalisten, der jetzt seiner Verhaftung entgegensieht – einen mutmaßlichen Beschaffungsbetrug im Gesundheitsministerium aufzudecken, bei dem es um medizinische Versorgungsgüter zur Bekämpfung von Covid-19 ging.

Chin'onos Enthüllungen bewogen den widerwilligen Präsidenten des Landes, Emmerson Mnangagwa, Gesundheitsminister Obadiah Moyo letztendlich zu entlassen. Doch während Moyo nach seiner Verhaftung gegen Kaution freigelassen wurde, bleibt Chin'ono in Haft und wartet auf seinen Prozess.

Nach Chin'onos Verhaftung unterzeichnete Richterin Judith Taruvinga einen allzu umfassend ausgelegten Durchsuchungsbefehl, der es den Behörden erlaubte, Chin'onos Haus nach „illegalen Dokumenten und anderen im Haus verwahrten Gegenständen“ zu durchsuchen. Etwa 30 bewaffnete Polizisten, die mit einem weiteren Durchsuchungsbefehl ausgestattet waren, durchsuchten später Chin’onos Haus und beschlagnahmten seine Kamera. Im Gegensatz dazu gab es im Fall Moyo keine derartigen Razzien oder Durchsuchungen.

https://prosyn.org/QSHYQskde