banda1_AMOS-GUMULIRA_AFP_Getty-Images_malawi-schoolgirl Amos Gumulira/AFP/Getty Images

Afrikas Frauen gehören an die Spitze

ZOMBA, MALAWI – Als ich acht Jahre alt war, erwähnte ein Familienfreund meinem Vater gegenüber, dass er dachte, ich sei für die Führung bestimmt. Mein Vater ließ mich diese schicksalshafte Bemerkung nie vergessen, und dank seiner ständigen Ermutigung nutzte ich jede Gelegenheit, die Prophezeiung unseres Freundes wahr werden zu lassen. Heute verdanke ich meinen Erfolg zu einem großen Teil meinem verstorbenen Vater, dessen Glaube an mich unerschütterlich war.

Leider haben die meisten afrikanischen Mädchen nicht so viel Glück wie ich. Während viele Mädchen Führungsqualitäten besitzen, behindern soziale, politische und wirtschaftliche Barrieren ihr Potenzial. Dies gilt insbesondere für Mädchen in ländlichen Gegenden Afrikas, wo Armut, Missbrauch und Tradition ihre Chancen einschränken.

Die herzzerreißende Geschichte meiner Jugendfreundin Chrissie ist ein gutes Beispiel. Chrissie war die Musterschülerin in dem Dorf in Malawi, in dem ich aufgewachsen bin. Aber sie brach die Sekundarschule ab, weil ihre Familie sich die 6 Dollar an monatlichen Gebühren nicht leisten konnte. Bevor Chrissie 18 war, war sie verheiratet und hatte ein Kind; sie hat das Dorf, in dem wir geboren wurden, nie verlassen.

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