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China als großer Verlierer der Deglobalisierung

CLAREMONT, KALIFORNIEN – Russlands grundloser Krieg gegen die Ukraine hat die Aufteilung der Welt in zwei Blöcke beschleunigt: in Demokratien und Autokratien. Dies wiederum hat die Gefahren verdeutlicht, die in der wirtschaftlichen Abhängigkeit zwischen Ländern mit gegensätzlichen Ideologien und Sicherheitsinteressen bestehen. Und obwohl der bevorstehende Deglobalisierungsprozess allen schadet, wird China dabei am stärksten verlieren.

Natürlich hat sich China bereits vor der russischen Invasion in der Ukraine teilweise von den Vereinigten Staaten abgekoppelt. Und es hat versucht, seine Abhängigkeit von US-amerikanischen Märkten und Technologien zu verringern und so zu gewährleisten, dass dieser Prozess zu seinen eigenen Bedingungen stattfindet. Dazu hat das Land 2020 seine sogenannte Strategie der zwei Kreisläufe vorgestellt, mit der es seine Binnennachfrage und technologische Eigenständigkeit fördern will.

Aber trotzdem war China zuletzt immer noch der weltweit größte Exporteur: Im letzten Jahr hat das Land Waren im Wert von 3,3 Billionen Dollar in alle Welt geliefert, wobei Amerika an erster Stelle stand. Tatsächlich wuchs der Handel mit den USA im Jahr 2021, als der chinesische Gesamthandel einen neuen Höhepunkt erreichte, um über 20%. Auch das Handelsvolumen gegenüber der Europäischen Union stieg auf 828 Milliarden Dollar, obwohl ein kontroverses Investitionsabkommen zwischen der EU und China nicht zustande kam, da es Unstimmigkeiten über Menschenrechte gab.

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