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Ist Wettbewerb immer gut?

CAMBRIDGE – Fragt man Ökonomen, ob Wettbewerb immer eine gute Sache ist, wird die Antwort ein entschiedenes „Ja“ sein. Immerhin fördert der Wettbewerb das, was der verstorbene William Baumol die „Innovationsmaschine“ der modernen Marktwirtschaft genannt hat.

Durch Wettbewerb spornen sich Unternehmen gegenseitig an, ihren Kunden zu dienen und mehr zu verkaufen – durch Preisnachlässe, stärkere Leistung oder innovative Produkte. Dass sich in den beiden letzten Jahrhunderten die Gesundheit und Lebensqualität derart verbessert hat, ist den Innovationen zu verdanken. Und die Welt braucht noch mehr Kreativität, um drängende Herausforderungen zu bewältigen – wie den Umstieg auf kohlenstoffarme Energie und Transportmittel oder die Entwicklung neuer Impfstoffe und Medikamente, um die nächste Pandemie oder Welle antimikrobialer Resistenz zu bewältigen.

Wettbewerb ist natürlich nicht der einzige Innovationstreiber: Auch öffentlich finanzierte Forschung und staatliche Regulierung sind entscheidend. Aber beim Wettbewerb zwischen den Unternehmen geht es darum, wie brillante Ideen, die der Gesellschaft dienen, für alle zugänglich gemacht werden können. Dass mehr Wettbewerb mit höherer Produktivität verbunden ist, ist weitgehend erwiesen. Weniger ermutigend ist, dass der Wettbewerb in den Vereinigten Staaten und anderen Industriestaaten laut Studien mit der Zeit zurückgegangen ist.

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