delong224_ Jabin BotsfordThe Washington Post via Getty Images_trump biden debate Jabin Botsford/The Washington Post via Getty Images

Die wirtschaftliche Inkompetenz republikanischer Präsidenten

BERKELEY – Man hört heutzutage viele seltsame Dinge, nicht zuletzt, weil „sie“ (ein kompliziertes Wort) den Raum mit Falschinformationen überfluten. Ohne ein gemeinsames Verständnis der Faktenlage, auf das sich ethische und politische Debatten stützen, zerbricht die Demokratie unweigerlich. Der Vorzug des Systems liegt in seiner einzigartigen Fähigkeit, ein breites Spektrum an von der Gesellschaft ausgehenden Ideen herauszustellen und zu erwägen. Im Idealfall einigt sich dann eine Mehrheit der Wähler durch ehrlichen Austausch von Argumenten und Abwägung der Alternativen auf die bestmögliche Vorgehensweise.

Jedoch ist uns eine der Grundvoraussetzungen für ein ordnungsgemäßes Funktionieren dieses Prozesses abhanden gekommen: ein realitätsgestützter öffentlicher Raum. Während es schon immer tiefe und sogar nahezu unauflösbare Meinungsverschiedenheiten gab, sprachen die Menschen zumindest über dieselbe Sache. Man konnte sich die Debatten zwischen Abraham Lincoln und Stephen Douglas ansehen und entscheiden, welcher von beiden vertrauenswürdiger und überzeugender war, ohne von einer Welle manipulierter und verzerrter Informationen hin- und hergeworfen zu werden.

Eine zunehmend verbreitete Falschinformation besagt, dass die USA am Wahltag vor einem monumentalen Kompromiss stünden. Einerseits würde die Wahl eines Demokraten zum Präsidenten bedeuten, dass Amerika keine Regierung mehr hätte, die Kinder entführt und dauerhaft Familien zerstört, einfach bloß, weil sie es kann. Andererseits sei es ein wirtschaftliches Risiko, Demokraten an die Macht zu bringen, weil die Republikaner die Partei mit der größeren Wirtschaftskompetenz seien.

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