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CBDC für das Volk

DEN HAAG/BASEL – Zentralbanken auf der ganzen Welt überlegen, ob sie eigene digitale Währungen herausgeben sollen. Obwohl die finanzielle Inklusion oft als Hauptmotivation genannt wird, ergibt sich dieses Ergebnis nicht automatisch. Wie genau können digitale Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies, CBDC) konzipiert und umgesetzt werden, um sicherzustellen, dass Menschen ohne Bankkonto Zugang zu wichtigen Finanzdienstleistungen haben?

Nach Angaben der Weltbank sind weltweit 1,7 Milliarden Erwachsene ohne Bankverbindung. Da sie keinen Zugang zu Dienstleistungen des formellen Finanzsektors haben, sind sie gezwungen, auf Alternativen zurückzugreifen, die oft mit erheblichen Kosten oder Risiken verbunden sind. Eine solche finanzielle Ausgrenzung verfestigt die Armut, schränkt die Möglichkeiten ein und hindert die Menschen daran, sich vor Notlagen zu schützen. Sie dämpft die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Finanzielle Inklusion beginnt, endet aber nicht mit der Möglichkeit, Zahlungen zu tätigen und zu empfangen. Die Menschen brauchen eine schnelle, sichere und kostengünstige Möglichkeit, Geld zu überweisen. Bisher haben die Zentralbanken diesen Bedarf weitgehend gedeckt, indem sie die inklusivste Form des Geldes bereitstellten, die wir derzeit haben: Bargeld. Die ausschließliche Verwendung von Bargeld führt jedoch dazu, dass Menschen ohne Bankkonto außerhalb des formellen Finanzsystems stehen und nicht über die Daten und Transaktionsspuren verfügen, die für einen problemlosen Zugang zu Finanzdienstleistungen erforderlich sind. Dies kann es für kleine Unternehmen sehr viel schwieriger machen, Ersparnisse aufzubauen und Zugang zu Krediten zu erhalten.

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