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Die übertriebene Angst vor der KI

WASHINGTON, DC – Dass die künstliche Intelligenz (KI) in den letzten Monaten so starke Fortschritte gemacht hat, hat eine Flut von Besorgnis ausgelöst. Wird diese neue Technologie die meisten menschlichen Arbeitskräfte überflüssig machen und so die Beschäftigung erheblich verringern? Wird sie die Demokratie untergraben? Stellt sie eine existenzielle Bedrohung dar?

Sorgen über technologische Veränderungen sind nichts Neues. Aber meist drehen sie sich um das, was Ökonomen als Marginaleffekte bezeichnen: ob ein größerer Anteil der Beschäftigten ohne Hochschulabschluss etwas mehr Probleme hat, Arbeit zu finden, oder ob die Einkommensungleichheit etwas steigt. Die KI-Ängste gehen aber weit darüber hinaus: Einige Experten fürchten sogar, sie könne die Zivilisation auf den Kopf stellen – oder gar vernichten.

Technologiechefs behaupten, bestimmte KI-Systeme stellten eine „erhebliche Gefahr für Gesellschaft und Menschheit“ dar – eine Meinung, der sich auch führende Wissenschaftler auf diesem Gebiet anschließen. Und eine aktuelle YouGov-Umfrage ergab, dass fast die Hälfte der Befragten besorgt „über die Möglichkeit“ sind, KI könnte „das Ende der Menschheit auf der Erde bedeuten“. Über zwei Drittel sind dafür, bei bestimmten Aspekten der KI-Entwicklung eine Pause einzulegen.

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