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Die chinesische Demographie zieht weite Kreise

MADISON, WISCONSIN – Dass sich die Beziehungen zwischen den USA und China verschlechtert haben, liegt letztlich am Ungleichgewicht des bilateralen Handels und daran, dass die USA mit der chinesischen Politik unzufrieden sind. Beide Faktoren können letztlich auf Chinas Ein-Kind-Politik der Jahre 1980 bis 2016 zurückgeführt werden.

Als die westlichen Politiker China 2001 in die Welthandelsorganisation aufnahmen, dachten die meisten, sie würden damit die Voraussetzung für eine eventuelle Demokratisierung des Landes schaffen. Eine wachsende chinesische Mittelklasse, so glaubten sie, würde von ihrer Regierung mehr Rechenschaft einfordern und letztlich die Autokraten dazu zwingen, abzutreten und den Weg für einen demokratischen Wandel freizumachen. Jahrzehntelang waren die sino-amerikanischen Beziehungen von dieser politischen Fantasie geprägt.

Aber so ist es nicht passiert. Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) hat an allen Fronten den Rückwärtsgang eingelegt. Sie übt nicht nur immer stärkere Kontrolle über die Wirtschaft aus, sondern verstärkt auch die Zensur und andere Formen sozialer und politischer Überwachung. Dies liegt an den Folgen ihrer Ein-Kind-Politik, die die Demographie und Wirtschaft des Landes grundlegend verändert haben.

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