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Wie kann die Zusammenarbeit zwischen der NATO und der EU verstärkt werden?

LONDON – Der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar war ein Wendepunkt für die europäische Sicherheit. Die Beziehungen zwischen der NATO und der Europäischen Union sind jedoch nach wie vor von gegenseitigem Misstrauen, institutioneller Rivalität und einem Mangel an effektiver Zusammenarbeit geprägt. Die beiden Organisationen müssen ihre Differenzen beiseitelegen und zusammenarbeiten.

Russland stellt einmal mehr eine langfristige Bedrohung für die europäische Sicherheit dar. Gleichzeitig werden die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine die Sicherheitsherausforderungen an der Südflanke Europas verstärken. Und wie die aktuelle Krise um Taiwan zeigt, wird das zunehmende Selbstbewusstsein Chinas in den strategischen Überlegungen der USA immer mehr in den Vordergrund rücken.

Die zentrale sicherheitspolitische Herausforderung für Europa wird in den kommenden Jahren darin bestehen, die Abschreckung gegenüber Russland zu verstärken und gleichzeitig die Fähigkeit zu bewahren, anderen Bedrohungen entgegenzutreten. Wenn es um die Abschreckung Russlands geht, ist die NATO eindeutig die unverzichtbare Organisation, denn zu ihrer integrierten Kommandostruktur gibt es keine brauchbare Alternative. Der Krieg in der Ukraine hat die Kernaufgabe der NATO, Russland die Stirn zu bieten und das Hoheitsgebiet ihrer Mitglieder zu verteidigen, wenn die Abschreckung versagt, wieder gestärkt. Nach den neuen Verteidigungsplänen wird die schnelle Eingreiftruppe der NATO von 40.000 auf 300.000 Mann aufgestockt. Zudem werden Finnland und Schweden bald Mitglied werden.

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