LONDON – Extremwetter hat in diesem Jahr unseren Planeten verheert und gefährdete Gemeinschaften weltweit den immer mehr zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Mit jedem neuen Tag lernen wir mehr über die gefährlichen Folgen der Förderung und Verbrennung fossiler Brennstoffe bzw. erleben sie ganz unmittelbar. Überflutungen, Dürren und Waldbrände werden tödlicher und das Wettergeschehen schwerwiegender.
Der Weltklimarat (IPCC), die wissenschaftliche Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen zu diesem Thema, wird in diesem Jahr seinen ersten wichtigen Bericht seit vier Jahren veröffentlichen. Er wird darin detailliert die verheerenden Folgen skizzieren, die uns erwarten, wenn wir die weltweite Durchschnittstemperatur nicht auf bis zu 1,5 °C über vorindustriellem Niveau begrenzen. Trotz bestehender Zusagen von Regierungen und Industrie haben wir bereits die Marke von 1 °C erreicht, und die Auswirkungen sind schrecklich. Wir brauchen dringend einen Kurswechsel.
Glücklicherweise sind sofortige Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen mit unmittelbaren Vorteilen verbunden. Als zwischen 2001 und 2011 in Kalifornien acht Kohle- und Ölkraftwerke außer Dienst gestellt wurden, erhöhte sich die Fruchtbarkeitsrate der Mütter, die in der Nähe jedes dieser Kraftwerke wohnten, innerhalb nur eines Jahres.
Um eine neue Ära sauberer Luft und besserer Gesundheit weltweit einzuläuten, melden sich nun Kommunen überall auf der Welt zu Wort und machen den Entscheidungsträgern deutlich, dass die Bevölkerungen eine Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe wollen. Sie werden auch weiterhin Maßnahmen fordern, um die fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen und gerechtere und nachhaltigere Energieformen zu nutzen.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel sind solide, und die Technologien zu seiner Bekämpfung sind bereits verfügbar. Auch die notwendigen Finanzmittel werden derzeit mobilisiert. Darüber hinaus wurde durch die universellen Vorteile einer Zukunft sauberer Energie eine rasch wachsende soziale Bewegung inspiriert: Menschen, die bereit sind, den Wandel, den sie in der Welt erleben möchten, selbst herbeizuführen.
Am 8. September mobilisierte Rise for Climate weltweit 250.000 Menschen, die an über 900 Veranstaltungen in 95 Ländern teilnahmen. Dies gab den Ton für eine Reihe kommender politischer Veranstaltungen zur Bekämpfung des Klimawandels vor, zu denen der Global Climate Action Summit, der One Planet Summit und die UN-Klimakonferenz in Polen (COP24) im Dezember gehören. Jede davon wird die Politiker vor die Herausforderung stellen, die unverblümte Realität der Klimakrise anzuerkennen und ihre Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung auszuweiten.
At a time when democracy is under threat, there is an urgent need for incisive, informed analysis of the issues and questions driving the news – just what PS has always provided. Subscribe now and save $50 on a new subscription.
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Was diese internationale Mobilisierung von Städten, zivilgesellschaftlichen Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen auf fünf Kontinenten zeigt, ist, dass „People Power“ funktioniert. Sie war die treibende Kraft für Erfolge im Bereich der Bürgerrechte von der Abschaffung der Besitzsklaverei bis hin zur derzeitigen Bewegung zur Gewährleistung der Rechte und der Würde von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen. Und sie hat sich in zentralen Momenten auch im Rahmen der Bekämpfung des Klimawandels gezeigt, einem Bemühen, das sehr stark Teil eines umfassenderen Kampfes um Gerechtigkeit ist.
Im Jahr 2014 kamen beim ersten People’s Climate March in New York 400.000 Menschen zusammen, was die Bühne bereitete für zunehmende Interventionen weltweit in den Folgejahren. Die Zivilgesellschaft half, die Staats- und Regierungschefs zur Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens des Jahres 2015 zu bewegen, und übt Druck auf die für die Erfüllung der nationalen Ziele zur Emissionsverringerung verantwortlichen Politiker aus. Zugleich fordern Einzelne und zivilgesellschaftliche Gruppen weiter, dass Unternehmen, Universitäten und andere Einrichtungen ihre Beteiligungen an fossilen Brennstoffen abstoßen und in erneuerbare Energien investieren. Diese Bewegungen haben den Raum geschaffen, in dem zukunftsorientierte Politiker aktiv werden können.
Trotzdem spitzt sich die Klimakrise weiter zu, was zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Allein in diesem Jahr wurden Nordafrika, Europa, Japan, Pakistan, Australien und Argentinien von katastrophalenHitzewellen heimgesucht. Tödliche Waldbrände haben in Griechenland, Schweden, den USA und Russland zahlreiche Menschenleben gefordert und Sachschäden in Milliardenhöhe angerichtet. Kenia und Somalia wurden von Dürren heimgesucht, und Afghanistan und Südafrika litten unter erheblichem Wassermangel. Auf Hawaii, in Indien, Oman und dem Jemen richteten schwere Stürme und Überflutungen Verheerungen an. Und das Eis in der Beringsee hat Rekordtiefststände erreicht. Der April war der 400. Monat in Folge, an dem die globalen Temperaturen über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lagen.
Alle Menschen tragen eine Verantwortung dafür, sich zu Wort zu melden und dringendes Handeln einzufordern. Nur gemeinsam können wir eine Welle der Unterstützung für fortschrittlichen Klimaschutz herbeiführen und die notwendige Dynamik erzeugen, um einen raschen Übergang hin zu einer nachhaltigen und gerechten Welt sicherzustellen.
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South Korea's latest political crisis is further evidence that the 1987 constitution has outlived its usefulness. To facilitate better governance and bolster policy stability, the country must establish a new political framework that includes stronger checks on the president and fosters genuine power-sharing.
argues that breaking the cycle of political crises will require some fundamental reforms.
Among the major issues that will dominate attention in the next 12 months are the future of multilateralism, the ongoing wars in Ukraine and the Middle East, and the threats to global stability posed by geopolitical rivalries and Donald Trump’s second presidency. Advances in artificial intelligence, if regulated effectively, offer a glimmer of hope.
asked PS contributors to identify the national and global trends to look out for in the coming year.
LONDON – Extremwetter hat in diesem Jahr unseren Planeten verheert und gefährdete Gemeinschaften weltweit den immer mehr zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Mit jedem neuen Tag lernen wir mehr über die gefährlichen Folgen der Förderung und Verbrennung fossiler Brennstoffe bzw. erleben sie ganz unmittelbar. Überflutungen, Dürren und Waldbrände werden tödlicher und das Wettergeschehen schwerwiegender.
Der Weltklimarat (IPCC), die wissenschaftliche Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen zu diesem Thema, wird in diesem Jahr seinen ersten wichtigen Bericht seit vier Jahren veröffentlichen. Er wird darin detailliert die verheerenden Folgen skizzieren, die uns erwarten, wenn wir die weltweite Durchschnittstemperatur nicht auf bis zu 1,5 °C über vorindustriellem Niveau begrenzen. Trotz bestehender Zusagen von Regierungen und Industrie haben wir bereits die Marke von 1 °C erreicht, und die Auswirkungen sind schrecklich. Wir brauchen dringend einen Kurswechsel.
Glücklicherweise sind sofortige Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen mit unmittelbaren Vorteilen verbunden. Als zwischen 2001 und 2011 in Kalifornien acht Kohle- und Ölkraftwerke außer Dienst gestellt wurden, erhöhte sich die Fruchtbarkeitsrate der Mütter, die in der Nähe jedes dieser Kraftwerke wohnten, innerhalb nur eines Jahres.
Um eine neue Ära sauberer Luft und besserer Gesundheit weltweit einzuläuten, melden sich nun Kommunen überall auf der Welt zu Wort und machen den Entscheidungsträgern deutlich, dass die Bevölkerungen eine Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe wollen. Sie werden auch weiterhin Maßnahmen fordern, um die fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen und gerechtere und nachhaltigere Energieformen zu nutzen.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel sind solide, und die Technologien zu seiner Bekämpfung sind bereits verfügbar. Auch die notwendigen Finanzmittel werden derzeit mobilisiert. Darüber hinaus wurde durch die universellen Vorteile einer Zukunft sauberer Energie eine rasch wachsende soziale Bewegung inspiriert: Menschen, die bereit sind, den Wandel, den sie in der Welt erleben möchten, selbst herbeizuführen.
Am 8. September mobilisierte Rise for Climate weltweit 250.000 Menschen, die an über 900 Veranstaltungen in 95 Ländern teilnahmen. Dies gab den Ton für eine Reihe kommender politischer Veranstaltungen zur Bekämpfung des Klimawandels vor, zu denen der Global Climate Action Summit, der One Planet Summit und die UN-Klimakonferenz in Polen (COP24) im Dezember gehören. Jede davon wird die Politiker vor die Herausforderung stellen, die unverblümte Realität der Klimakrise anzuerkennen und ihre Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung auszuweiten.
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Was diese internationale Mobilisierung von Städten, zivilgesellschaftlichen Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen auf fünf Kontinenten zeigt, ist, dass „People Power“ funktioniert. Sie war die treibende Kraft für Erfolge im Bereich der Bürgerrechte von der Abschaffung der Besitzsklaverei bis hin zur derzeitigen Bewegung zur Gewährleistung der Rechte und der Würde von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen. Und sie hat sich in zentralen Momenten auch im Rahmen der Bekämpfung des Klimawandels gezeigt, einem Bemühen, das sehr stark Teil eines umfassenderen Kampfes um Gerechtigkeit ist.
Im Jahr 2014 kamen beim ersten People’s Climate March in New York 400.000 Menschen zusammen, was die Bühne bereitete für zunehmende Interventionen weltweit in den Folgejahren. Die Zivilgesellschaft half, die Staats- und Regierungschefs zur Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens des Jahres 2015 zu bewegen, und übt Druck auf die für die Erfüllung der nationalen Ziele zur Emissionsverringerung verantwortlichen Politiker aus. Zugleich fordern Einzelne und zivilgesellschaftliche Gruppen weiter, dass Unternehmen, Universitäten und andere Einrichtungen ihre Beteiligungen an fossilen Brennstoffen abstoßen und in erneuerbare Energien investieren. Diese Bewegungen haben den Raum geschaffen, in dem zukunftsorientierte Politiker aktiv werden können.
Trotzdem spitzt sich die Klimakrise weiter zu, was zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Allein in diesem Jahr wurden Nordafrika, Europa, Japan, Pakistan, Australien und Argentinien von katastrophalenHitzewellen heimgesucht. Tödliche Waldbrände haben in Griechenland, Schweden, den USA und Russland zahlreiche Menschenleben gefordert und Sachschäden in Milliardenhöhe angerichtet. Kenia und Somalia wurden von Dürren heimgesucht, und Afghanistan und Südafrika litten unter erheblichem Wassermangel. Auf Hawaii, in Indien, Oman und dem Jemen richteten schwere Stürme und Überflutungen Verheerungen an. Und das Eis in der Beringsee hat Rekordtiefststände erreicht. Der April war der 400. Monat in Folge, an dem die globalen Temperaturen über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lagen.
Alle Menschen tragen eine Verantwortung dafür, sich zu Wort zu melden und dringendes Handeln einzufordern. Nur gemeinsam können wir eine Welle der Unterstützung für fortschrittlichen Klimaschutz herbeiführen und die notwendige Dynamik erzeugen, um einen raschen Übergang hin zu einer nachhaltigen und gerechten Welt sicherzustellen.
Aus dem Englischen von Jan Doolan