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Die Mobilisierung der Entwicklungsbanken zum Kampf gegen COVID-19

NEW YORK/PARIS – Für die momentane weltweite Stilllegung der meisten „nicht entscheidenden“ wirtschaftlichen Aktivitäten beim Kampf gegen die COVID-19-Pandemie gibt es keinerlei historisches Vorbild. Ebenso hat kein Politiker Erfahrung mit dem Versuch, nach einem Schock dieser Größenordnung eine sanfte Erholung zu erreichen. Allerdings ist klar, dass die Regierungen jetzt die Verantwortung übernehmen müssen: Angesichts verschwindender oder stark verkleinerter Märkte wurde der öffentliche Sektor für Millionen notleidende Menschen und Unternehmen zum rettenden Anker.

Sowohl die Industrie- als auch die Entwicklungsländer brauchen dringend umfassende antizyklische Finanzierungsquellen, um die wirtschaftlichen Aktivitäten und vor allem die Arbeitsplätze zu retten. Und eins der wichtigsten Instrumente, über die die internationale Gemeinschaft und die meisten Regierungen zu diesem Zweck verfügen, sind die Entwicklungsbanken. Diese Institutionen können die öffentlichen Ressourcen erheblich besser nutzbar machen, um dazu beizutragen, den wirtschaftlichen Rückgang zu minimieren, die Erholung zu unterstützen und den strukturellen Wandel zu finanzieren.

Entwicklungsbanken, die auf nationaler, regionaler oder globaler Ebene operieren, werden selbst von Finanzspezialisten immer wieder übersehen. Aber es gibt über 400 von ihnen, und laut der Französischen Entwicklungsagentur AFD verfügen sie insgesamt über Mittel in Höhe von mehr als 11 Billionen Dollar, was etwa 70% der Mittel des gesamten US-Bankensektors entspricht. Sie werden von den Regierungen mit Kapital ausgestattet, aber bei der Kreditvergabe auch vom privaten Sektor mitfinanziert. So können sie jedes Jahr zwei Billionen Dollar bereitstellen, was 10% der jährlichen weltweiten Investitionen entspricht.

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