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Wird der IWF endlich aus Argentinien lernen?

SYDNEY – Argentiniens politisch unlösbare Schuldenkrise führt uns mit aller Deutlichkeit vor Augen, dass der Internationale Währungsfonds immer noch nicht weiß, wie er mit der Volatilität internationaler Kapitalströme in Schwellenländer umgehen soll. Außerdem  unterstreicht die Krise die Notwendigkeit einer Reform des IWF selbst.

Angesichts der Tatsache, dass es in der Geschichte Argentiniens zahlreiche Zahlungsausfälle gegeben hat, müssen wir mindestens zwei Jahrzehnte zurückgehen, um die aktuelle Situation zu verstehen. Über weite Teile der 1990er-Jahre hatte Argentinien erfolgreich einen festen Wechselkurs eingeführt, den der IWF als sinnvolle Option zur Eindämmung der Inflation betrachtete. Der Ansatz erwies sich als so erfolgreich, dass Argentinien umfangreiche internationale Kapitalzuflüsse anziehen und ein hohes Zahlungsbilanzdefizit finanzieren konnte.

Doch 1998 schien der Wechselkurs vor dem Hintergrund ungünstiger Terms of Trade, eines starken US-Dollars und Kapitalfluss-Krisen in Asien und Russland überbewertet. Es schien, dass dem Wechselkurssystem eine gewisse Flexibilität verliehen werden sollte, doch es war nicht klar, wie dies geschehen sollte. Die Abkehr von einem festen Wechselkurs ist immer ein traumatisches Erlebnis mit klaren Gewinnern und Verlierern.

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