woman suffering from tuberculosis Andrew Renneisen/Getty Images

Sieg im Kampf gegen die Tuberkulose

JOHANNESBURG – Endlich nimmt die Welt die Bedrohung zur Kenntnis, die von einer der am meisten unterschätzten Krankheiten unserer Zeit ausgeht. Im letzten Monat lud die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum ersten Spitzentreffen über Tuberkulose ein, um Möglichkeiten zu erforschen, wie diese Seuche auf internationaler Ebene am besten bekämpft werden kann. Aber so willkommen dieser neue globale Schwerpunkt ist: Immer noch beginnt der Weg zur Ausrottung der TB in Afrika.

Um es einfach auszudrücken: TB ist heute in Afrika immer noch eine der tödlichsten Epidemien, und jedes Vierte, der an dieser Krankheit stirbt, kommt von dort. Im Jahr 2016 fielen auf dem Kontinent etwa 417 000 Menschen dieser Seuche zum Opfer. Und die jüngsten Ausbrüche mehrfach medikamentenresistenter TB und erheblich medikamentenresistenter TB in Südafrika, Mosambik und Ghana könnten jährlich noch mehr Todesopfer fordern. Diese Stämme des Bakteriums, die jetzt völlig immun gegen antimikrobielle Behandlung sind, erschweren die Aufgabe der globalen TB-Ausrottung noch zusätzlich.

Ein Grund für den Fortbestand der TB ist die Anfälligkeit der Bevölkerungsschichten, die von ihr infiziert werden. Die Seuche gehört zu den führenden Todesursachen HIV-positiver Menschen. 40% derjenigen, die dem HIV zum Opfer fallen, sterben letztlich an TB. Aber auch Nicht-HIV-Patienten sind gefährdet, insbesondere solche mit geschwächten Immunsystemen, kleine Kinder oder Säuglinge.

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