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Wie die US-Reaktion auf die Pandemie umgestaltet werden muss

NEW YORK – Es ist leicht, die Reaktion der USA auf COVID-19 zu bemängeln, oder genauer, den beklagenswerten Mangel daran. Realitätsverweigerung, Verzögerungen, politische Grabenkämpfe und systemische Mängel haben zu mehr als 100.000 Toten im Lande geführt und die soziale und wirtschaftliche Krise vertieft. Mehr als 40 Millionen Arbeitnehmer – d. h. jeder vierte – haben seit März Arbeitslosenhilfe beantragt. Und jetzt wird den Amerikanern erzählt, das Land solle, obwohl es nicht darauf vorbereitet ist, eiligst zur „Normalität“ zurückkehren.

Was bei der US-Reaktion der USA falsch gelaufen ist, reicht über die heutige hyperparteiische politische Landschaft hinaus. Die Wurzeln dieser amerikanischen Katastrophe gehen tief.

Um es klar zu sagen: Ein Großteil der Schuld liegt ganz klar bei den Republikanern; nur die Demokraten versuchen – gegen republikanischen Widerstand – das verschlissene soziale Netz der USA durch direkte Unterstützung für die Arbeitslosen, die Armen, Menschen mit Vorerkrankungen und anderweitig gefährdete Gruppen zu flicken. Doch auch die Demokraten verlangen nicht, dass die US-Regierung den privaten Sektor anweist – und dafür bezahlt –, die Waren und Dienstleistungen zu produzieren, die die Gesellschaft braucht, aber die der Markt allein nicht liefern kann und wird.

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