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Die richtigen Institutionen für die Klimatransition

LONDON – Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow (COP26) vergangene Woche war ich Mitglied eines mit führenden nationalen Politikerinnen besetzten Gremiums dem auch die Erste Ministerin Schottlands, Nicola Sturgeon, und die spanische Ministerin für ökologischen Wandel, Teresa Ribera angehörten. Ziel der Gespräche war die Frage, wie wir das Thema grüne Wirtschaft ernsthaft angehen können. Während sich die überwiegend männlichen Staats- und Regierungschefs der Welt über Verpflichtungen, Positionen und Versprechen stritten – von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg denkwürdig als noch mehr „Blablabla” bezeichnet – konzentrierte sich unser rein weiblich besetztes Gremium auf die Frage, welche neuen Instrumente und Institutionen weltweit für die Dekarbonisierung notwendig sind.

Nach der COP26 ist es klarer denn je, dass von oben verfügte Zusagen und politische Maßnahmen nicht ausreichen. Vielmehr bedarf es eines strukturellen und institutionellen Wandels von unten. Unsere einzige Hoffnung, die globale Erwärmung in „sicheren” Grenzen zu halten (tatsächlich ist das vereinbarte Ziel für die einen viel sicherer als für die anderen) besteht darin, den grünen Übergang mit massiven, koordinierten öffentlichen Investitionen zu beschleunigen, die auf Innovationssprünge und einen wirtschaftlichen Paradigmenwechsel abzielen.

Ebenso wie es sich beim Klimawandel um ein dynamisches, nichtlineares Phänomen handelt, das eine Reihe von Kipppunkten durchläuft – jeder mit eigenen Auswirkungen, die eine Vorhersage des Tempos und des Ausmaßes äußerst schwierig machen – so beruht auch der Prozess der Eindämmung oder gar Umkehrung des Klimawandels auf Kippunkten deren kaskadenartige Wirkung sich in die andere Richtung entfaltet. Mit synergistischen Sprüngen in den Bereichen technologische Innovation und institutioneller Wandel können positive Rückkopplungsschleifen und kumulative Multiplikatoreffekte herbeigeführt werden.

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