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Planung für eine Konkurs-Epidemie in den USA

PROVO/CAMBRIDGE – Neiman Marcus und J.C. Penney, zwei der großen Einzelhandelsunternehmen in den USA, haben vor kurzem die Zinszahlungen für ihre Krediteeingestellt. Es steht zu erwarten, dass eins oder beide von ihnen in Kürze Konkurs anmelden werden – ein Vorspiel für eine Welle COVID-19-bedingter Unternehmenskonkurse in den USA. Und da die meisten US-Haushalte derzeit nicht die Reserven haben, um ihre Ausgaben für drei Monate zu bezahlen, werden viele Familien und Einzelpersonen ebenfalls Privatinsolvenz anmelden.

Es wird womöglich nicht mehr lange dauern, bis sich die USA einem Dreiklang aus Millionen von insolventen Verbrauchern, tausenden von gescheiterten Kleinunternehmen und einer Vielzahl von Konkursen großer börsennotierter Gesellschaften ausgesetzt sehen. Ganze Branchen könnten gleichzeitig Pleite gehen.

Die Zahl der Konkursanmeldungen in den USA erreicht ihren Höhepunkt historisch gesehen jeweils mehrere Monate nach einem steilen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Und die Arbeitslosigkeit in den USA steigt derzeit in nie dagewesenem Tempo: In den letzten sechs Wochen wurden mehr als 30 Millionen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Sollten sich die historischen Muster in den kommenden Monaten wiederholen, könnte der Anstieg bei den Konkurszahlen der größte sein, den das US-Gerichtswesen je erlebt hat.

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