Wohin mit all den Arbeitern?

NEW YORK – Die CEOs und die technologischen Innovatoren der Unternehmen blicken heutzutage sehr optimistisch in die Zukunft. Neue Produktionstechnologien haben eine fieberhafte Begeisterung über das ausgelöst, was manche als eine dritte industrielle Revolution bezeichnen. In den nächsten Jahren werden Verbesserungen in der Robotik und Automationstechnik die Produktivität und Effizienz steigern und zu deutlichen wirtschaftlichen Vorteilen für die Unternehmen führen. Aber ohne angemessene politische Maßnahmen zur Förderung neuer Arbeitsplätze ist unklar, ob die Nachfrage nach Arbeit mit der technischen Entwicklung Schritt halten kann.

Die jüngsten technologischen Fortschritte haben drei Eigenschaften: Sie sind meist kapitalintensiv (und favorisieren damit diejenigen, die über finanzielle Ressourcen verfügen); sie erfordern hohe Qualifikationen (was denjenigen Vorteile bietet, die bereits jetzt große technische Fähigkeiten haben); und sie sparen Arbeit (und führen damit zur einem Abbau der Arbeitsplätze für ungelernte oder nur wenig ausgebildete Menschen). Kaum, dass sich der Staub der dritten industriellen Revolution gesetzt hat, könnten die Arbeiter in der Produktion bereits durch Roboter und Automaten ersetzt worden sein.

Der wichtigste Einflussfaktor der kommenden Produktionsrevolution war wahrscheinlich die rapide Entwicklung intelligenter Software in den letzten Jahrzehnten. Softwareinnovationen und 3D-Drucktechniken nützen Arbeitnehmern, die dafür ausreichend ausgebildet sind. Für alle anderen dagegen könnte es sich so anfühlen, als würde die Revolution anderswo stattfinden. Tatsächlich könnte die Fabrik der Zukunft aus tausend Robotern und einem menschlichen Aufseher bestehen. Sogar den Fußboden kann ein Roomba-Roboter besser und billiger wischen als jeder Arbeiter.

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