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Schlafwandler auf einem Berg von Megathreats

DAVOS – Ein Konglomerat miteinander verbundener „Megathreats“ gefährdet unsere Zukunft. Manche davon zeichnen sich schon lange ab, andere sind neu. Die hartnäckig niedrige Inflation der Vorpandemiezeit ist einer extrem hohen Inflation gewichen. Die anhaltende Stagnation, in der das Wachstum wegen der schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage bereits gering war, hat sich durch den Einbruch des Gesamtangebots und die Auswirkungen einer lockeren Geld- und Fiskalpolitik zu einer Stagflation ausgewachsen.

Die ehemals sehr niedrigen – oder sogar negativen – Zinssätze steigen inzwischen rasant an, treiben die Kreditkosten nach oben und erhöhen so das Risiko einer Schuldenkrise. Die Ära der Hyper-Globalisierung, des freien Handels, der Produktionsverlagerung ins Ausland und der Just-in-time-Produktion ist einem neuen Zeitalter gewichen, das von Deglobalisierung, Protektionismus, der Rückverlagerung der Produktion ins Inland (oder befreundete Länder), sicheren Handelsbeziehungen und „für alle Fälle“ redundanten Lieferketten geprägt ist.

Neue geopolitische Gefahren erhöhen das Risiko kalter und heißer Kriege und treiben die Balkanisierung der Weltwirtschaft voran. Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher, und das viel schneller als von vielen erwartet. Auch Pandemien werden künftig wahrscheinlicher häufiger, gefährlicher und teurer. Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz, dem maschinellen Lernen, der Robotertechnik und Automatisierung führen zu mehr Ungleichheit, einer dauerhaften technologischen Arbeitslosigkeit und tödlicheren Waffen für unkonventionelle Kriege. All diese Probleme heizen eine Gegenbewegung zum demokratischen Kapitalismus an, die Populisten, Autokraten und rechte und linke militaristische Extremisten nach oben spült.

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