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Der Weg zur strategischen Autonomie Europas

BERLIN – Wie und in welchem Ausmaß kann Europa hinsichtlich seines Wohlergehens, seiner Sicherheit und seines internationalen Einflusses für sich selbst Verantwortung übernehmen? Globale Machtverschiebungen, geopolitische Unsicherheiten und Zweifel an der Zuverlässigkeit der Vereinigten Staaten als Verbündete haben dieser Debatte neue Dringlichkeit verliehen. Die Ergebnisse der Diskussionen werden für Europas Zukunft von entscheidender Bedeutung sein.

Ein großer Teil der Debatte hat sich bislang um verschiedene Begriffe gedreht. Die Institutionen der Europäischen Union und auch Deutschland bevorzugen tendenziell „strategische Autonomie“, während Frankreich das Konzept der „europäischen Souveränität“ präferiert. Allerdings werden die beiden Begriffe häufig austauschbar verwendet und selten genau definiert.  

Um Klarheit zu schaffen, haben meine Kollegen und ich kürzlich eine operationalisierte Begriffserklärung der „strategischen Autonomie Europas“ ausgearbeitet. Überdies analysierten wir die Hindernisse, Schwierigkeiten und Konflikte, mit denen möglicherweise zu rechnen sein wird, sollten sich die politischen Entscheidungsträger Deutschlands und Europas entschließen, dieses Ziel zu verfolgen.

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