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Europas Öl-Embargo reicht nicht aus

PARIS – Wladimir Putin braucht Petrodollars, und er braucht sie jetzt. Viele erwarteten, dass der russische Präsident der Ukraine offiziell den Krieg erklären würde, was die vollständige Mobilisierung der russischen Reservekräfte ermöglichen würde. Doch auch wenn Putin mehr Soldaten in die Ukraine schicken möchte, kann er sich dies nicht leisten. Wird ihn das kürzlich angekündigte Ölembargo der Europäischen Union dazu zwingen, die Invasion zu beenden?

Der Kreml hat seine Propaganda bereits heruntergeschraubt. Es ist nicht mehr die Rede davon, Kiew einzunehmen. Putins einziges Ziel ist es jetzt offenbar, die östliche Donbass-Region zu besetzen. Aber selbst dort hat Putin keine Siegesgarantie, denn in dieser Region hat die Ukraine ihre so genannte Joint Forces Operation gestartet, zu der ihre am besten ausgebildeten Militäreinheiten gehören, die zunehmend mit moderner westlicher Militärausrüstung ausgestattet sind.

Russland hingegen hat einen Großteil seiner modernen Militärausrüstung verloren, und aufgrund der westlichen Sanktionen ist es nicht in der Lage, seine Bestände aufzufüllen. Da es nur wenige Optionen gibt, reaktiviert Russland jetzt Panzer aus der Sowjetära.

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