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Die Argumente für Pflichtangaben zu Klimarisiken

DURHAM, NC/NEW YORK/WASHINGTON, DC – Beim Klimawandel denkt man gewöhnlich an ein Umweltproblem. Doch gehen von ihm zugleich ernste Bedrohungen für Unternehmen, Anleger und das Finanzsystem aus.

In den USA überprüft die Börsenaufsicht SEC derzeit einen Vorschlag, laut dem bestimmte börsennotierte Unternehmen künftig Pflichtangaben zu den ihnen durch den Klimawandel drohenden Risiken machen sollen. Verstörenderweise gerät die Behörde unter zunehmenden Druck aus Politik und Wirtschaft, die häufig die jüngste Entscheidung des US Supreme Court im Fall West Virginia v. EPA als Grund dafür anführen, den Vorschlag zu verwerfen oder zu verwässern.

Doch sind die wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Argumente gegen die Umsetzung dieser neuen Regeln zutiefst fehlgeleitet. Das Klimarisiko – sowohl die von einem ungebremsten Klimawandel ausgehenden Risiken und die Risiken, denen die Unternehmen durch Klimaschutzmaßnahmen ausgesetzt sind – ist ein Finanzrisiko. Während Extremereignisse wie die Orkane Fiona und Ian zu Recht eine Menge Aufmerksamkeit erhalten, könnte der weltweite Anstieg der Durchschnittstemperaturen und des Meeresspiegels letztlich sogar noch größere wirtschaftliche Auswirkungen haben.

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