dezegher1_ AHMAD ZAMRONIAFP via Getty Images_deforestation AHMAD ZAMRONI/AFP via Getty Images

Wie kann die EU entwaldungsfreie Lieferketten erreichen?

MONTREAL – Abholzung ist für rund 25% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und vor allem auf die Rohstoffproduktion für globale Märkte zurückzuführen. Ein kürzlich von der Europäischen Union verabschiedetes Gesetz zielt darauf ab, Entwaldung durch ein Verbot der Einfuhr von Rohstoffen und Produkten einzudämmen, die damit in Verbindung stehen. Die Maßnahme stellt zwar einen wichtigen Schritt dar, aber fehlende maßgebliche Daten werden ihre Wirksamkeit schwächen.

Das neue Gesetz legt Unternehmen eine Pflicht zur Sorgfaltsprüfung auf, in der das „Erzeugerland“, die „Geolokalisierung ... aller Grundstücke, auf denen die relevanten Rohstoffe und Produkte erzeugt werden“, den „Zeitraum der Erzeugung“ und „überprüfbare Informationen darüber, dass die relevanten Erzeugnisse entwaldungsfrei sind“ anzugeben sind. Mit anderen Worten: Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Lieferketten frei von Entwaldung sind.

Mit der neuen Verordnung soll zwar sichergestellt werden, dass Unternehmen genaue Rückverfolgbarkeitsdaten über die geografische Herkunft von Waren sammeln, die bekanntermaßen Teil ihrer Lieferketten sind, doch fehlt es ihr an der notwendigen Genauigkeit, um zu verhindern, dass Unternehmen lediglich eine Reihe möglicher Ursprünge anstelle der tatsächlichen Quellen angeben. Diese Mehrdeutigkeit gefährdet das Potenzial der Verordnung.

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