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Amerikanisches Schattengeld für den Kauf der europäischen Seele

LONDON – Russlands Bestrebungen, die Wahl zum Europäischen Parlament zu beeinflussen, finden in den Medien große Beachtung. Das kann von der Einmischung durch konservative, in den USA ansässige christliche Gruppen nicht behauptet werden, von denen einige über Verbindungen zur Administration von Präsident Donald Trump und dessen ehemaligen Berater, Stephen Bannon, verfügen.

Wie kürzlich in einem Bericht von openDemocracy aufgezeigt wurde, hat Amerikas religiöse Rechte in den letzten zehn Jahren mindestens 50 Millionen Dollar an „Schattengeld“ für Kampagnen und Interessendurchsetzung in Europa ausgegeben. Doch trotz dieses  offenkundigen Anlasses zur Sorge hinsichtlich der Integrität der im nächsten Monat stattfindenden Wahl zum Europäischen Parlament konzentriert sich beinahe die gesamte Aufmerksamkeit auf den Kreml.

Die Unterstützung von Kampagnen gegen legale Abtreibung, LGBT-Rechte, Sexualaufklärung und andere Ansinnen in Afrika und Lateinamerika durch die religiöse Rechte in den USA wurde im Laufe der Jahre gut dokumentiert. Doch das Ausmaß ihres Engagements in Europa ist neu. In der ersten Untersuchung dieser Art überprüfte openDemocracy die Finanzgebarung führender christlicher Organisationen in den USA und stellte fest, dass einige ihre Ausgaben in Europa deutlich erhöht haben.

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