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Bildung für Kinder in den Konfliktgebieten dieser Welt

OSLO – Es war brütend heiß, als ich in Kutupalong, dem größten Flüchtlingslager der Welt nahe Cox’s Bazar in Bangladesch, ein überfülltes Klassenzimmer besuchte. Die Kinder, die ich dort treffen wollte, Schülerinnen und Schüler einer Grundschulabschlussklasse aus dem Volk der Rohingya, schien die Hitze nicht zu stören. Stattdessen erzählten mir die strahlenden Kinder stolz, dass sie in Birmanisch und Englisch lesen und schreiben konnten. Und dann überreichten sie mir handgeschriebene Briefe, die alle Variationen dieser einen Botschaft enthielten: „Bitte helfen Sie uns, damit wir weiter lernen können. Ich will Lehrer, Ärztin, Ingenieur werden.“

Leider können selbst Kinder mit viel Motivation und Talent in Bangladesch oft keine weiterführende Schule besuchen. Dasselbe gilt für Myanmar, Kolumbien, Somalia und andere Konfliktgebiete. Einfach ausgedrückt, haben wir nicht die Ressourcen, um die Bedürfnisse dieser Kinder zu erfüllen. Allzu oft bleiben ihre Träume von einer guten Ausbildung, mit der sie etwas für ihre Mitmenschen tun können, genau das – Träume.

Es gibt viele Hindernisse, die Kindern die Bildungschancen verbauen, die sie so dringend brauchen. Das größte und traurigste ist eine unzureichende Finanzierung. Irgendwie ist immer genug Geld da für die Weltmeisterschaft und den Super Bowl, Lamborghinis für Neumilliardäre und das Wettrüsten zweier rivalisierender Regionalmächte, aber nie genug, damit jedes Kind, das dies will, Lehrerin oder Pfleger werden kann.

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