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Chinas Schicksalsjahr

CLAREMONT, KALIFORNIEN – Wenn Historiker einst auf das Jahr 2020 zurückblicken, werden es wohl viele als entscheidendes Jahr betrachten, so wie 1949 und 1979, in denen es zu einer Umgestaltung der Beziehungen Chinas zum Westen kam.  Nachdem Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Gründung der Volksrepublik China verkündet hatte, wurde das Land Teil des Ostblocks und erklärter Feind des US-geführten Westens. Doch 30 Jahre später, als Deng Xiaoping seine Reformen einleitete und den Vereinigten Staaten einen offiziellen Besuch abstattete, um die Beziehungen zwischen China und Amerika zu normalisieren, wurde ein durch Maos unheilvolle Herrschaft verarmtes China wieder mit offenen Armen in die internationale Gemeinschaft aufgenommen.

Im Jahr 2020 schlug das Pendel erneut in Richtung gegenseitiges Misstrauen und Feindseligkeit aus. Zwei Entwicklungen in China spielten im Hinblick auf diese fundamentalen Veränderungen eine entscheidende Rolle: die Covid-19-Pandemie und das nationale Sicherheitsgesetz, das die chinesische Regierung Hongkong auferlegte.

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