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Eine einmalige Gelegenheit zur Abschaffung zerstörerischer Fischereisubventionen

GENF – Es kommt nicht oft vor, dass die Verhandlungsführer bei Handelsgesprächen die Chance erhalten, zugleich schutzbedürftige Menschen und ihre Lebensgrundlagen zu schützen, die Gesundheit der Meere zu fördern und eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erfüllen. Doch genau diese Chance bietet sich derzeit den Handelsministern bei ihrer Zusammenkunft im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO), wo sie neue globale Regeln über die Begrenzung staatlicher Unterstützung für die Fischereiwirtschaft diskutieren wollen.

Diese staatlichen Subventionen setzen Anreize zur Überfischung, und die WTO-Mitglieder debattieren inzwischen seit 20 Jahren, wie man sie begrenzen kann. Während dieser beiden langen Jahrzehnte sind die weltweiten Fischbestände steil zurückgegangen, und arme, schutzbedürftige Fischer haben gemeinsam mit den marinen Ökosystemen gelitten.

Die Welternährungsorganisation (FAO) hat 2017 gewarnt, dass schätzungsweise ein Drittel der weltweiten Fischbestände überfischt seien – ein Anstieg von 10% im Jahre 1970 und 27% im Jahr 2000. Der Raubbau an den Fischbeständen bedroht die Ernährungssicherheit einkommensschwacher Küstenbewohner und die Lebensgrundlagen armer, schutzbedürftiger Fischer, die sich immer weiter vom Festland wegbewegen müssen und trotzdem immer kleinere Fangmengen mit nach Hause bringen.

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