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Willkommen im 21. Jahrhundert

BERLIN – Zwei Jahrzehnte ist das 21. Jahrhundert jetzt nahezu alt, und zumindest in der westlichen Welt beginnt es lange Schatten zu werfen. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts frönte man allenthalben, vor allem aber in Europa, der Illusion vom „Ende der Geschichte“.

Der Westen habe im Kalten Krieg gesiegt, jenem dritten der drei großen globalen Kriege des 20. Jahrhunderts, aus der die Weltordnung um die letzte Jahrhundertwende herum hervorgegangen ist. Die Ordnung der Welt schien – im Interesse des Westens! – für alle Zeiten gesichert.

Fortan würde die Weltgeschichte quasi alternativlos ihrem ultimativen Ziel entgegenschreiten, nämlich der globalen Durchsetzung von westlicher Demokratie und Marktwirtschaft. Das neue Jahrhundert brächte die bloße Kontinuität seines Vorgängers, zudem noch in dessen triumphaler westlicher Spätphase. Welch grandioser Irrtum!

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