canizalez1_Salwan GeorgesThe Washington Post via Getty Images_whitehousebriefingroompodium Salwan Georges/The Washington Post via Getty Images

Pressefeindliche Präsidenten

CARACAS – US-Präsident Donald Trump hat die Nachrichtenmedien als „Volksfeinde“ tituliert. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Journalisten als „verdorben“ und „unmoralisch“ bezeichnet und sie „sensationslüsterner Angriffe“ auf ihn beschuldigt. Der (als AMLO bekannte) mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat sie als „Niemande, Konservative, Besserwisser, Pharisäer“ sowie als „fifí“ (bourgeois, anmaßend) und „chayoteros“ (ein Begriff, der impliziert, dass sie sich bestechen lassen) etikettiert.

Populistische Führer lieben die Massenmedien, die sie in die Lage versetzen, ihre eigenen Ideen zu verbreiten. Doch sie hassen den Journalismus, der schwierige Fragen stellt und darauf zielt, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Und das ist genau der Grund, warum wir diesen verteidigen müssen.

Trump, Bolsonaro und AMLO – die trotz ihrer Unterschiede nationalistische Ansichten, populistische Taktiken und demokratiefeindliche Neigungen teilen – beschränken sich dabei durchaus nicht auf Verbalattacken. Die Trump-Regierung hat den Zugang der Presse zum Weißen Haus stark eingeschränkt. Sie hat zudem die Presse-Akkreditierungen vieler Journalisten unter Angabe derart fehlerhafter oder undurchsichtiger Gründe widerrufen oder ausgesetzt, dass die Gerichte die Neuausstellung dieser Akkreditierungen angeordnet haben.

https://prosyn.org/8z5O8NKde