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Die alten und neuen Bedrohungen der wirtschaftlichen Freiheit

STANFORD – In unserem neuen Buch Choose Economic Freedom liefern George P. Shultz und ich klare historische Beweise – und kluge Worte des Nobelpreisträgers Milton Friedman – um zu zeigen, warum gute wirtschaftliche Maßnahmen zu guter Politik und guten Ergebnissen führen, während schlechtes Wirtschaften schlechte Politik und schlechte Ergebnisse zur Folge hat. Aber wir berücksichtigen auch, dass der Weg zur wirtschaftlichen Freiheit schwierig ist: Man muss ständig neue Hindernisse überwinden.

Viele dieser Hindernisse bestehen lediglich in Argumenten gegen die Ideen, die wirtschaftlicher Freiheit zugrunde liegen – Rechtsstaatlichkeit, verlässliche Politik, Vertrauen auf die Märkte, Beachtung von Anreizen und die Begrenzung des staatlichen Einflusses. Wenn eine Idee nicht funktioniert, muss sie ersetzt werden. Also wird argumentiert, Recht und Gesetz sollten durch beliebiges staatliches Handeln ersetzt werden, die Vorhersehbarkeit der Politik sei überbewertet, Marktpreise könnten durch administrative Vorgaben außer Kraft gesetzt werden, und die Regierung müsse nicht gezügelt werden.

In den 1950ern und 1960ern, als der Sozialismus überall auf dem Vormarsch war, waren diese Hindernisse an der Tagesordnung. Viele versuchten, den Trend zu stoppen, und viele hatten damit auch Erfolg. Aber dieselben Hindernisse kommen heute wieder. Beispielsweise ertönen Rufe nach Lizenzen zur Berufsausübung, Restriktionen bei der Lohn- und Preisfestsetzung und staatlichen Eingriffen in das nationale und internationale Handels- und Finanzwesen.

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