KIEW – Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar hat die westliche Welt mit Bewunderung zugeschaut, wie das tapfere ukrainische Volk Wladimir Putins bösartigen Despotismus Widerstand leistet. Diese Bewunderung hat sich in einem beispiellosen Niveau an humanitärer und militärischer Hilfe niedergeschlagen, ohne die die Ukraine nicht überlebt hätte. Und schon gar nicht hätte sie begonnen, die Invasoren zurückzuschlagen.
Doch trotz all ihrer Lobpreisungen haben die westlichen Regierungen zugleich mantrahaft wiederholt, was sie nicht tun werden: Bodentruppen einsetzen, Kampfflugzeuge schicken, eine Flugverbotszone durchsetzen usw. Der Politologe Francis Fukuyama hat dafür die folgende Begründung: „Es ist viel besser, dass die Ukrainer die Russen allein besiegen und Russland der Ausrede berauben, dass die NATO es angegriffen habe.“
Der Westen versteckt sich hinter der Furcht vor einer möglichen Eskalation; eingeschüchtert von Russlands nuklearer Erpressung, hat er eine humanitäre Haltung eingenommen, um zu verbergen, dass er auf eine militärische Gegenoffensive nicht eingestellt ist. Doch hängt eine drängende Frage im Raum: Ist die NATO wirklich darauf vorbereitet, „jeden Zoll“ ihres Bündnisgebiets zu verteidigen?
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Richard Haass
explains what caused the Ukraine war, urges the West to scrutinize its economic dependence on China, proposes ways to reverse the dangerous deterioration of democracy in America, and more.
If the US Federal Reserve raises its policy interest rate by as much as is necessary to rein in inflation, it will most likely further depress the market value of the long-duration securities parked on many banks' balance sheets. So be it.
thinks central banks can achieve both, despite the occurrence of a liquidity crisis amid high inflation.
The half-century since the official demise of the Bretton Woods system of fixed exchange rates has shown the benefits of what replaced it. While some may feel nostalgic for the postwar monetary system, its collapse was inevitable, and what looked like failure has given rise to a remarkably resilient regime.
explains why the shift toward exchange-rate flexibility after 1973 was not a policy failure, as many believed.
KIEW – Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar hat die westliche Welt mit Bewunderung zugeschaut, wie das tapfere ukrainische Volk Wladimir Putins bösartigen Despotismus Widerstand leistet. Diese Bewunderung hat sich in einem beispiellosen Niveau an humanitärer und militärischer Hilfe niedergeschlagen, ohne die die Ukraine nicht überlebt hätte. Und schon gar nicht hätte sie begonnen, die Invasoren zurückzuschlagen.
Doch trotz all ihrer Lobpreisungen haben die westlichen Regierungen zugleich mantrahaft wiederholt, was sie nicht tun werden: Bodentruppen einsetzen, Kampfflugzeuge schicken, eine Flugverbotszone durchsetzen usw. Der Politologe Francis Fukuyama hat dafür die folgende Begründung: „Es ist viel besser, dass die Ukrainer die Russen allein besiegen und Russland der Ausrede berauben, dass die NATO es angegriffen habe.“
Der Westen versteckt sich hinter der Furcht vor einer möglichen Eskalation; eingeschüchtert von Russlands nuklearer Erpressung, hat er eine humanitäre Haltung eingenommen, um zu verbergen, dass er auf eine militärische Gegenoffensive nicht eingestellt ist. Doch hängt eine drängende Frage im Raum: Ist die NATO wirklich darauf vorbereitet, „jeden Zoll“ ihres Bündnisgebiets zu verteidigen?
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