MOSKAU – Keine Entwicklung in der mittlerweile 23 Jahre währenden Amtszeit Wladimir Putins hat die Brüchigkeit seines Regimes so deutlich vor Augen geführt wie der gescheiterte Aufstand der Wagner-Gruppe am 24. Juni. Die Wagner-Söldner unter der Führung von Jewgeni Prigoschin haben die Autorität des Kremls dreist herausgefordert - und scheinen damit ungeschoren davongekommen zu sein. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat die strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Aufstand eingestellt. Doch Putins Probleme enden nicht mit dem Fall Wagner.
Prigoschins Kämpfer wären nicht in der Lage gewesen, in weniger als einem Tag fast eintausend Kilometer auf russischem Territorium zurückzulegen, wären sie nicht von Mitgliedern aus Putins innerem Kreis oder dem Militär unterstützt worden. Es kursieren Gerüchte, wonach die milliardenschweren Brüder Juri und Michail Kowaltschuk eine Rolle gespielt haben könnten. Die Kowaltschuks, enge Vertraute Putins, teilen Berichten zufolge Prigoschins Überzeugung, dass Russland in diesem Krieg oder in der allgemeineren Konfrontation mit dem Westen nicht energisch genug vorgehe.
Ein weiterer möglicher Kollaborateur ist General Sergej Surowikin. Ebenso wie Prigoschin soll sich Surowikin für einen weitaus brutaleren Kriegseinsatz ausgesprochen haben, als Verteidigungsminister Sergej Schoigu ihn offenbar zu führen bereit ist. Seit dem Aufstand hat man Surowikin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen, und es heißt, dass er sich „eine Pause gönnt.”
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With a likely rematch between Joe Biden and Donald Trump in the 2024 US presidential election, America and the rest of the world were heading into a perilous period even before the latest conflagration in the Middle East. Turmoil in the region will cloud the broader economic outlook – and could dim Biden’s chances.
worries global economic and political developments will put Donald Trump back in the White House.
Around the world, foreign-policy strategists are grappling with new international dynamics, from the Sino-American rivalry and ongoing hot wars to the broader breakdown in multilateral global governance. However, there is much debate about whether global power and alignments are truly shifting, and in what ways.
consider whether the world will become more multipolar or “non-aligned” in the new year.
It is hard to see anything good coming from the current spasm of violence between Israel and Hamas. But this tragedy, which has forced both Israelis and Palestinians to stare into the abyss, might prove to be a turning point that will clear the path for a lasting peace.
considers how the current conflagration might pave the way for a solution to the Israeli-Palestinian conflict.
MOSKAU – Keine Entwicklung in der mittlerweile 23 Jahre währenden Amtszeit Wladimir Putins hat die Brüchigkeit seines Regimes so deutlich vor Augen geführt wie der gescheiterte Aufstand der Wagner-Gruppe am 24. Juni. Die Wagner-Söldner unter der Führung von Jewgeni Prigoschin haben die Autorität des Kremls dreist herausgefordert - und scheinen damit ungeschoren davongekommen zu sein. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat die strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Aufstand eingestellt. Doch Putins Probleme enden nicht mit dem Fall Wagner.
Prigoschins Kämpfer wären nicht in der Lage gewesen, in weniger als einem Tag fast eintausend Kilometer auf russischem Territorium zurückzulegen, wären sie nicht von Mitgliedern aus Putins innerem Kreis oder dem Militär unterstützt worden. Es kursieren Gerüchte, wonach die milliardenschweren Brüder Juri und Michail Kowaltschuk eine Rolle gespielt haben könnten. Die Kowaltschuks, enge Vertraute Putins, teilen Berichten zufolge Prigoschins Überzeugung, dass Russland in diesem Krieg oder in der allgemeineren Konfrontation mit dem Westen nicht energisch genug vorgehe.
Ein weiterer möglicher Kollaborateur ist General Sergej Surowikin. Ebenso wie Prigoschin soll sich Surowikin für einen weitaus brutaleren Kriegseinsatz ausgesprochen haben, als Verteidigungsminister Sergej Schoigu ihn offenbar zu führen bereit ist. Seit dem Aufstand hat man Surowikin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen, und es heißt, dass er sich „eine Pause gönnt.”
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