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Kommt die Produktivitätsrevolution zu spät?

BERKELEY –Produktivitätszuwachs ändert alles. In hochentwickelten Volkswirtschaften, in denen die Erwerbsbevölkerung nur langsam wächst und das Grundkapital bereits hoch ist, steuert er in der Regel den Großteil des Wirtschaftswachstums bei.

Das heißt, die Steigerung der Produktivität ist der direkteste Weg zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung. Würde beispielsweise die jährliche totale Faktorproduktivität in den Vereinigten Staaten von den 0,5 % der letzten fünf Jahre vor der Coronapandemie auf 2 % steigen, würde sich die vom Internationalen Währungsfonds für 2023-26 prognostizierte Wachstumsrate des BIP von 1,5 % auf 3 % verdoppeln.

Derart schnelle Produktivitätszuwächse gab es schon einmal. Sie entsprechen fast genau dem Produktivitätssprung US-amerikanischer Unternehmen zwischen 1996 und 2004, in den Jahren der so genannten New Economy, als sich im Groß- und Einzelhandel und der Finanzbranche innovative digitale Prozesse durchsetzten.

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