Antara Haldar, Associate Professor of Empirical Legal Studies at the University of Cambridge, is a visiting faculty member at Harvard University, a former fellow at Stanford University’s Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences, and the principal investigator on a European Research Council grant on law and cognition.
CAMBRIDGE – Im April 2022 stellte der reichste Mensch der Welt, Elon Musk, die Frage: „Stirbt Twitter?“ Fünf Tage später unterbreitete er, offenbar aus einer Laune heraus, ein Angebot zum Kauf der Social-Media-Plattform. Nach monatelangem juristischen Gerangel wurde der Deal unter Dach und Fach gebracht, und am 27. Oktober erwarb Musk zum ursprünglich vereinbarten Kaufpreis in Höhe von 44 Milliarden Dollar ein neues Spielzeug: Meinungsfreiheit.
Aus finanzieller Sicht war Musks Twitter-Übernahme ein merkwürdiger Schritt. Trotz seiner 200 Millionen Nutzer – darunter Politiker, Journalisten und Prominente – hat Twitter in acht der letzten zehn Jahre keinen Gewinn erwirtschaftet. Und Musk hat nicht nur einen beträchtlichen Teil seines persönlichen Vermögens in den Kauf gesteckt, sondern zudem 13 Milliarden Dollar von einem Finanzierungskonsortium geliehen – Darlehen, die in den nächsten sieben bis acht Jahren 9 Milliarden Dollar an Zinszahlungen kosten werden.
Musk zufolge ging es ihm nie um Geld. Er will versuchen, „der Menschheit zu helfen“, indem er in ein öffentliches Gut investiert: den digitalen Marktplatz, auf dem sich die Welt austauscht. Tatsächlich hat Musk inzwischen erheblichen Einfluss auf diesen Platz erlangt. Durch die Privatisierung von Twitter hat der CEO – oder „Chief Twit“, wie Musk sich selbst nennt – sichergestellt, dass er tun und lassen kann, was er will, ohne Aktionären Rechenschaft ablegen zu müssen.
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