Developing economies - Mexico Pedro Pardo/Getty Images

Wie können sich die Schwellenländer vor Trump schützen?

MEXIKO-STADT – Jetzt, wo US-Präsident Donald Trump Mexiko zum politischen Sündenbock macht, ist es leicht, Sympathie mit dem Land zu empfinden. Geht es nach Trumps Plan, wird an der mexikanischen Nordgrenze eine „große, schöne Mauer“ gebaut, und das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA), das für die Wirtschaft des Landes von entscheidender Bedeutung ist, wird im Rahmen der „Amerika zuerst“-Agenda neu verhandelt. Und dazu kommt noch, dass die Kapital- und Währungsmärkte Mexikos die Hauptlast der instabilen US-Geld- und Haushaltspolitik tragen müssen.

Aber Mexiko ist nicht allein, und da Trump das gesamte System des freien globalen Handels in Frage stellt, sind die mexikanischen Erfahrungen auch für alle anderen Schwellenländer interessant. Und Trumps jüngster Auftritt auf dem G7-Gipfel in Sizilien lässt erwarten, dass er seinen Angriff auf die Globalisierung in dieser Woche auf dem Treffen der G20 in Hamburg fortführen wird.

Nur wenige Länder haben die Globalisierung mit derart offenen Armen begrüßt wie Mexiko, das heute einer der offensten Wirtschaftsräume der Welt ist. Auch die meisten anderen Schwellenländer setzen auf Exportwachstum, wie es bereits die asiatischen Tigerstaaten (Hongkong, Singapur, Südkorea und Taiwan) getan haben. Aber Mexiko geht darüber noch hinaus, indem es seine Wirtschaft über die Ölförderung hinaus diversifiziert und auf Produktionswachstum setzt.

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