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Die Grand Old Party wird bösartig

CAMBRIDGE – Als das amerikanische Zirkusunternehmen Ringling Brothers and Barnum & Bailey 2017 nach fast 150 Jahren schloss, wurde die politische Extravaganz der Präsidentschaft von Donald Trump zur „Greatest Show on Earth“ – oder zumindest zur am schwersten zu ignorierenden. Und nun sind die kriminellen Folgen von Trumps politischem Hochseilakt zum neuen „Must-See“-Spektakel geworden.

Der jüngste Vorfall ereignete sich am 8. August, als das FBI einen Durchsuchungsbefehl für den „Winterpalast“ des ehemaligen Präsidenten mit 58 Zimmern, Mar-a-Lago, ausführte. Dort fanden sie mehr als 20 Kisten mit Dokumenten, darunter 11 mit Akten, die als „streng geheim“ eingestuft waren und an das Nationalarchiv hätten übergeben werden müssen. Die Beweise deuten darauf hin, dass Trump nicht nur gegen den Presidential Records Act, sondern auch gegen den Espionage Act verstoßen haben könnte.

Da Trump behauptete, sein Haus werde „belagert“, sprangen seine republikanischen Lakaien sofort zu seiner Verteidigung auf und behaupteten, die Razzia sei politisch motiviert. Als Trump im Frühjahr dieses Jahres vorgeladen wurde, um die zusätzlichen Dokumente auszuhändigen – einige sollen Gerüchten zufolge Atomwaffen betreffen –, behauptete einer seiner Anwälte schriftlich, dass alle geheimen Dokumente bereits zurückgegeben worden seien. Nach monatelangen Versuchen, die Zusammenarbeit des Trump-Teams bei der Rückgabe der Dokumente sicherzustellen, war das Justizministerium gezwungen, auf eine direktere Methode zurückzugreifen.

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