CAMBRIDGE – Eines der symbolträchtigsten Bilder unserer Zeit zeigt einen Eisbären, der einsam und allein auf einer Eisscholle dahintreibt. Nur wenige Bilder verdeutlichen die Realität des Klimawandels auf so eindringliche Weise. Ironischerweise befindet sich der Davos-Mann mittlerweile in einer metaphorisch ähnlichen Lage. Sein natürlicher Lebensraum – die hyperglobalisierte Welt der letzten fünfzig Jahre – schrumpft, weswegen er den Skilauf in den Schweizer Alpen aufgegeben hat und sich fortan auf dünnem Eis weiterbewegt.
Freilich gab es Globalisierung - also die Integration nationaler und regionaler Volkswirtschaften durch grenzüberschreitenden Handel und Investitionen – lange vor dem Davos-Mann. Seit den Anfängen der Industrialisierung um 1800 haben technische Fortschritte (Dampfschiffe, Eisenbahnen, Telegrafen, Automobile, Flugzeuge) und Finanzinnovationen (wie der Goldstandard) zu einer zunehmend vernetzten Weltwirtschaft geführt.
Doch bei diesem Prozess handelte es sich nicht um eine kontinuierliche Entwicklung. Eine frühere Globalisierungswelle kam in den frühen 1900er Jahren mit dem Aufkommen von Nationalismus und Protektionismus abrupt zum Stillstand und gipfelte in der Weltwirtschaftskrise und dem Faschismus. Doch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und insbesondere nach dem Kalten Krieg ist die internationale Ordnung bewusst auf eine Globalisierung unter amerikanischer Führung ausgerichtet, wobei die Bretton-Woods-Institutionen (Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Welthandelsorganisation) die grundlegende Architektur bilden.
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Despite the dire predictions that have accompanied the decline of global governance, less international cooperation does not necessarily mean disaster. In fact, national governments can prioritize domestic prosperity and social cohesion over multilateralism without harming the global economy.
explains how countries can help the global economy by pursuing their own economic-policy agendas.
Although Russia's war in Ukraine has galvanized Polish society and elevated the country's status internationally, it is also obscuring some deeply troubling domestic political developments. Whether liberal democracy will prevail over reactionary authoritarianism in Poland is now an open question.
about recent domestic and geopolitical developments that will shape the country's future.
CAMBRIDGE – Eines der symbolträchtigsten Bilder unserer Zeit zeigt einen Eisbären, der einsam und allein auf einer Eisscholle dahintreibt. Nur wenige Bilder verdeutlichen die Realität des Klimawandels auf so eindringliche Weise. Ironischerweise befindet sich der Davos-Mann mittlerweile in einer metaphorisch ähnlichen Lage. Sein natürlicher Lebensraum – die hyperglobalisierte Welt der letzten fünfzig Jahre – schrumpft, weswegen er den Skilauf in den Schweizer Alpen aufgegeben hat und sich fortan auf dünnem Eis weiterbewegt.
Freilich gab es Globalisierung - also die Integration nationaler und regionaler Volkswirtschaften durch grenzüberschreitenden Handel und Investitionen – lange vor dem Davos-Mann. Seit den Anfängen der Industrialisierung um 1800 haben technische Fortschritte (Dampfschiffe, Eisenbahnen, Telegrafen, Automobile, Flugzeuge) und Finanzinnovationen (wie der Goldstandard) zu einer zunehmend vernetzten Weltwirtschaft geführt.
Doch bei diesem Prozess handelte es sich nicht um eine kontinuierliche Entwicklung. Eine frühere Globalisierungswelle kam in den frühen 1900er Jahren mit dem Aufkommen von Nationalismus und Protektionismus abrupt zum Stillstand und gipfelte in der Weltwirtschaftskrise und dem Faschismus. Doch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und insbesondere nach dem Kalten Krieg ist die internationale Ordnung bewusst auf eine Globalisierung unter amerikanischer Führung ausgerichtet, wobei die Bretton-Woods-Institutionen (Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Welthandelsorganisation) die grundlegende Architektur bilden.
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