PRINCETON – „Das Steuersystem hat sich in den letzten zehn Jahren zugunsten der Reichen und zulasten der Mittelschicht entwickelt. Das ist dramatisch und wird glaube ich nicht ausreichend gewürdigt. Und ich bin der Meinung, da sollte gegengesteuert werden.“ So geäußert vom milliardenschwären Investor Warren Buffett vor 18 Jahren. Buffet verdeutlichte seine Aussage durch einen Vergleich mit seinen Büromitarbeitern: Obwohl er damals der zweitreichste Mensch der Welt war, bezahlte er von einem Einkommen einen geringeren Anteil an Steuern als seine Sekretärin.
Seit damals hat sich die wirtschaftliche Ungleichheit nur weiter verschärft. Dies liegt u. a. an den Kursanstiegen von Technologieaktien, die enorm wertvoll sind, aber keine Dividenden ausschütten. Sechs der reichsten Amerikaner – Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Warren Buffett, Larry Page, Sergei Brin und Elon Musk – waren 2020 Großaktionäre von Kapitalgesellschaften, die keine Dividenden zahlen. Zusammen hatten sie ein Vermögen von 500 Milliarden Dollar bzw. 0,5% des US-Gesamtvermögens.
Im vergangenen Monat schätzte eine Veröffentlichung des Weißen Hauses, an der Ökonomen des wirtschaftlichen Beraterstabes des Weißen Hauses und des Office of Management and Budget mitgewirkt hatten, dass die 400 reichsten Familien der USA, die sämtlich ein Vermögen von mehr als zwei Milliarden Dollar aufwiesen, im Schnitt einen Bundeseinkommensteuersatz von 8,2% zahlten, wenn man die Kursgewinne unveräußerter Aktien als Einkommen zählte. Der durchschnittliche amerikanische Steuerzahler zahlte 13,3% seines Einkommens Bundeseinkommensteuer.
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Seit damals hat sich die wirtschaftliche Ungleichheit nur weiter verschärft. Dies liegt u. a. an den Kursanstiegen von Technologieaktien, die enorm wertvoll sind, aber keine Dividenden ausschütten. Sechs der reichsten Amerikaner – Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Warren Buffett, Larry Page, Sergei Brin und Elon Musk – waren 2020 Großaktionäre von Kapitalgesellschaften, die keine Dividenden zahlen. Zusammen hatten sie ein Vermögen von 500 Milliarden Dollar bzw. 0,5% des US-Gesamtvermögens.
Im vergangenen Monat schätzte eine Veröffentlichung des Weißen Hauses, an der Ökonomen des wirtschaftlichen Beraterstabes des Weißen Hauses und des Office of Management and Budget mitgewirkt hatten, dass die 400 reichsten Familien der USA, die sämtlich ein Vermögen von mehr als zwei Milliarden Dollar aufwiesen, im Schnitt einen Bundeseinkommensteuersatz von 8,2% zahlten, wenn man die Kursgewinne unveräußerter Aktien als Einkommen zählte. Der durchschnittliche amerikanische Steuerzahler zahlte 13,3% seines Einkommens Bundeseinkommensteuer.
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