sachs333_Dursun AydemirAnadolu Agency via Getty Images_china eu agreement Dursun Aydemir/Anadolu Agency via Getty Images

Europas und Chinas Durchbruch zum Jahresende

NEW YORK – Der Europäischen Kommission gebührt ein großes Lob dafür, dass sie ein neues Investitionsabkommen mit China abgeschlossen hat. Europas aktive Diplomatie spielte bereits bei der jüngsten chinesischen Verpflichtung eine Rolle, bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen – eine Entscheidung, der schnell das japanische Versprechen einer Dekarbonisierung bis 2050 folgte. Und nun konnte sie noch einen weiteren großen Erfolg erzielen.

Das neue europäisch-chinesische Investitionsabkommen wird Europa, China, der Welt und sogar den Vereinigten Staaten nützen – obwohl letztere davor gewarnt hatten. Insgesamt wird durch das Abkommen die Absicht der EU und Chinas verdeutlicht, weiterhin die wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen. Jede Vertragspartei kann so einfacher in die Wirtschaft der jeweils anderen investieren. Während China vor einem Jahrzehnt grüner und digitaler Umstrukturierung der Wirtschaft steht, bekommt die europäische Industrie einen besseren Zugang zum enormen chinesischen Binnenmarkt – zu einer Zeit, in der Europa versucht, in diesen Bereichen technologisch an der Spitze zu bleiben.

Das Abkommen folgt auf die zutiefst falschen und sogar gefährlichen Versuche der Regierung von US-Präsident Trump, nicht nur die wirtschaftlichen Verbindungen zur chinesischen High-Tech-Industrie zu kappen, sondern auch Chinas Wachstum einzudämmen – durch die Bildung einer US-geführten Allianz, die, wenn es nach Trump geht, von der EU und den asiatisch-pazifischen Ländern wie Australien, Indien, Japan und Südkorea unterstützt werden sollte. Es könnte sein, dass die neue Biden-Regierung in dieselbe Richtung steuert, aber sicherlich mit mehr Geschick und weniger Bombast als Trump.

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