TÜBINGEN – Es wird immer wieder behauptet, die Weltfinanzkrise sei nicht vorhersehbar gewesen. Doch schon 1997 hatte ich vor einer Neuauflage der Weltwirtschaftskrise und des Zusammenbruchs der Wirtschaftsordnung von 1929-1933 gewarnt und in »Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft« (Piper, München 1997) geschrieben:
»Schon die kleinste Bemerkung etwa des Präsidenten der amerikanischen Notenbank, Allan Greenspan, Anfang Dezember 1996, ein ›irrationaler Überschwang‹ (›irrational exuberance‹) hätte zu einer Überbewertung der Finanzmärkte geführt, reichte aus, um die nervösen Investoren auf den hochfliegenden Aktienmärkten Asiens, Europas und Amerikas in einen Kurssturz und zu Panikverkäufen zu treiben. Dies zeigt auch, daß Krisen bei Globalisierung sich nicht von vornherein auspendeln, sondern sich vielleicht aufschaukeln« (S. 292).
Ich wagte schon damals die für Ökonomen ketzerische Vermutung, die Chaos-Theorie lasse sich auch auf die Ökonomie anwenden: aus kleinsten Ursachen könnten verheerende Wirkungen ausgehen. Man könne jedenfalls »die Wiederkehr der Weltwirtschaftskrise und den Zusammenbruch der Weltwirtschaftsordnung von 1929-1933« keinesfalls ausschließen.
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At the end of European Communism, there was a widespread, euphoric hope that freedom and democracy would bring a better life; eventually, though, many lost that hope. The problem, under both Communism and the new liberal dispensation, was that those pursuing grand social projects had embraced ideology instead of philosophy.
considers what an Albanian Marxist philosopher can tell us about liberty in today's world.
For the US, Slovakia's general election may produce another unreliable allied government. But instead of turning a blind eye to such allies, as President Joe Biden has been doing with Poland, or confronting them with an uncompromising stance, the US should spearhead efforts to help mend flawed democracies.
reflect on the outcome of Slovakia's general election in the run-up to Poland's decisive vote.
TÜBINGEN – Es wird immer wieder behauptet, die Weltfinanzkrise sei nicht vorhersehbar gewesen. Doch schon 1997 hatte ich vor einer Neuauflage der Weltwirtschaftskrise und des Zusammenbruchs der Wirtschaftsordnung von 1929-1933 gewarnt und in »Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft« (Piper, München 1997) geschrieben:
»Schon die kleinste Bemerkung etwa des Präsidenten der amerikanischen Notenbank, Allan Greenspan, Anfang Dezember 1996, ein ›irrationaler Überschwang‹ (›irrational exuberance‹) hätte zu einer Überbewertung der Finanzmärkte geführt, reichte aus, um die nervösen Investoren auf den hochfliegenden Aktienmärkten Asiens, Europas und Amerikas in einen Kurssturz und zu Panikverkäufen zu treiben. Dies zeigt auch, daß Krisen bei Globalisierung sich nicht von vornherein auspendeln, sondern sich vielleicht aufschaukeln« (S. 292).
Ich wagte schon damals die für Ökonomen ketzerische Vermutung, die Chaos-Theorie lasse sich auch auf die Ökonomie anwenden: aus kleinsten Ursachen könnten verheerende Wirkungen ausgehen. Man könne jedenfalls »die Wiederkehr der Weltwirtschaftskrise und den Zusammenbruch der Weltwirtschaftsordnung von 1929-1933« keinesfalls ausschließen.
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