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Der Kampf gegen Kinderarbeit in den globalen Lieferketten

NEU DELHI – Jeden Tag leisten 152 Millionen Kinder harte Arbeit, und dies oft unter gefährlichen Bedingungen. Die Bekleidungsfabriken in Bangladesch, die größtenteils Frauen und häufig auch Kinder beschäftigen, sind dafür ein gutes Beispiel. Zwischen 2006 und 2012 kamen dort durch Fabrikbrände über 500 Arbeiterinnen und Arbeiter ums Leben. Allein 117 von ihnen fielen im November 2012 einem einzigen Feuer zum Opfer, und über 200 wurden verletzt. Und nur fünf Monate später stürzte außerhalb von Dhaka eine Fabrik ein. Über 1.100 Menschen starben dabei, und über 2.500 weitere erlitten Verletzungen.

Zum Glück scheint die Welt immer mehr zu erkennen, dass die Kinderarbeit dringend beendet werden muss. 2015 einigten sich die Politiker aus aller Welt, im Rahmen des Ziels Nachhaltiger Entwicklung (ZNE) 8.7 „sofortige und effektive Maßnahmen zu treffen“, um „das Verbot und die Ausrottung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit zu gewährleisten, darunter auch die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten“. Kinderarbeit „in all ihren Formen“, so versprachen sie, müsse bis 2025 beendet werden.

Um dieses Ziel – gemeinsam mit freier, hochwertiger und gleichberechtigter Ausbildung, der Durchsetzung von Gesetzen gegen Kinderarbeit sowie der Förderung angemessener Arbeitsbedingungen und sozialer Schutzprogramme – erreichen zu können, ist ein Ansatz erforderlich, der die gesamte Lieferkette berücksichtigt. Immerhin zeigt ein aktueller OECD-Bericht, dass 28-43% der exportrelevanten Kinderarbeit indirekt wirkt – nämlich über vorherige Glieder der Lieferketten (wie Bergbau oder Landwirtschaft). Dies verkompliziert die Erfassung, Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit.

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