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Gesunde Ökosysteme, gesunde Menschen

NEU-DELHI – Die Menschheit steht heute mehreren existentiellen Krisen gegenüber, die eng miteinander verknüpft sind. Die katastrophalen Folgen von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben haben einen Dominoeffekt auf die menschliche Gesundheit. Wie die Coronapandemie gezeigt hat, können beschädigte Ökosysteme zu einer globalen Gesundheitskrise beitragen. Allerdings stellt die Forschung auch immer häufiger fest, dass die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume die Gefahr für Böden, Artenvielfalt, Wasser und andere Ökosystemleistungen mindern und große gesundheitliche Vorteile bringen kann.

Zahlreiche Studie haben versucht, den Zusammenhang zwischen gestörten Ökosystemen und der Gesundheit des Menschen zu verstehen. So belegt eine aktuelle Untersuchung von 6800 Ökosystemen auf sechs Kontinenten, dass Abholzung und das Artensterben die Gefahr von Pandemien erhöhen. Die Beschädigung von Ökosystemen führt oft zu Wasserverschmutzung und schafft Brutstätten für Infektionskrankheiten. Und geschädigte Böden senken nicht nur die Produktivität der Landwirtschaft, sondern werden auch mit Krankheiten und einer erhöhten Sterblichkeit in Verbindung gebracht.

Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen der Entstehung und Verbreitung von Zoonosen wie COVID-19 und der Gesundheit von Ökosystemen. Rund 75 Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten sind Zoonosen und wurden durch den Raubbau an natürlichen Ressourcen, die Massentierhaltung und andere großflächige menschengemachte Faktoren verursacht.

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