vives11_DANIEL LEAL-OLIVASAFP via Getty Images_bankofenglandcoronavirusphone Daniel Leal-Olivas/AFP via Getty Images

Was wird COVID-19 mit dem Bankensektor machen?

BARCELONA – Die COVID-19-Krise hat gezeigt, dass die Banken zur Abwechslung einmal nicht Teil des Problems, sondern der Lösung sind. Sie haben sich, primär aufgrund ihnen im Gefolge der globalen Finanzkrise von 2007-2009 auferlegter Kapital- und Liquiditätsvorgaben, bisher als widerstandsfähig erwiesen. Heute nutzen viele Regierungen die Banken, um Gelder an die von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie getroffenen Haushalte und Unternehmen zu leiten.

Darüber hinaus haben die Regierungen den Banken ein vorübergehendes Moratorium in Bezug auf die Umsetzung strengerer Regulierungs- und Aufsichtsstandards gewährt, um die potenzielle Prozyklizität der in den letzten beiden Jahrzehnten eingeführten Maßnahmen zu verringern und eine Kreditverknappung zu vermeiden. Infolgedessen haben die Banken nun Gelegenheit, den während der Finanzkrise erlittenen Reputationsschaden wieder gutzumachen.

Aber sie sind noch nicht aus den Schwierigkeiten heraus. Das liegt u. a. daran, dass die Krise das Volumen notleidender Kredite stark erhöhen wird. Zudem zeigt ein aktueller Bericht, dessen Mitverfasser ich bin, dass die Pandemie den bereits vorher bestehenden, insbesondere von niedrigen Zinsraten und digitaler Disruption ausgehenden Druck auf die Rentabilität der Banken noch verschärfen wird.

https://prosyn.org/WSYZodXde