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Wie der Staat nach der Pandemie organisiert werden sollte

CHICAGO – Trotz der noch immer grassierenden COVID-19-Pandemie wird bereits darüber spekuliert, wie die Gesellschaft danach aussehen wird. Schockiert von der Tatsache, wie schnell ihr Leben auf den Kopf gestellt werden kann, werden die Bürger die Risiken reduzieren wollen. Laut dem sich abzeichnenden neuen Konsens werden sie verstärkte staatliche Interventionen zur Ankurbelung der Nachfrage (durch billionenschwere Konjunkturprogramme), zum Schutz der Arbeitnehmer, zur Ausweitung der Krankheitsversicherung und natürlich zur Bekämpfung des Klimawandels befürworten.

Doch hat jedes Land viele Regierungsebenen; welche davon sollte also ausgeweitet werden? In den USA verfügt eindeutig nur die Bundesregierung über die Ressourcen und das Mandat für landesweite Entscheidungen zu Themen wie Krankenversicherung und Klimawandel. Doch folgt daraus nicht zwangsläufig, dass diese Regierungsebene noch weiter gestärkt werden sollte. Schließlich könnte sie politische Maßnahmen verabschieden, die einige Gruppen schützen und zugleich die Risiken für andere erhöhen.

Im Falle von COVID-19 haben einige Länder die Entscheidungen darüber, wann Kontaktsperren verhängt und wieder gelockert werden, zentralisiert, während andere diese Entscheidungen den Bundesländern/Provinzen oder sogar den Kommunen überlassen haben. (Wieder andere, wie etwa Indien, befinden sich derzeit im Übergang zwischen diesen Ansätzen.) Was inzwischen klar ist, ist, dass nicht alle Standorte mit denselben Zielkonflikten zu tun haben.

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