okonjoiweala16_Stefano GuidiGetty Images_covid vaccine Stefano Guidi/Getty Images

Die Globalisierung des COVID-Impfstoffs

LAGOS – Dass weniger als ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie bereits sichere und effektive COVID-19-Impfstoffe entwickelt und zugelassen wurden, ist eine wirklich bemerkenswerte Errungenschaft, die auf das Ende dieser katastrophalen Krise hoffen lässt. Und was in den folgenden Monaten – oder gar Wochen – folgt, wird ebenso bemerkenswert sein: COVID-19-Impfstoffe werden nicht nur den Menschen in den reichsten Ländern, sondern allen weltweit – fast gleichzeitig – zugänglich gemacht.

Die Mehrheit der Bürger der Industriestaaten werden diesen Zugang im ersten Quartal dieses Jahres erhalten, und dann zunehmend auch jene in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen. Dass jetzt so schnell und flächendeckend Impfstoffe bereitgestellt werden, ist nicht nur außerordentlich, sondern auch notwendig, um die Pandemie zu beenden. Ermöglicht wird dies durch eine beispiellose globale Solidarität und die multilaterale Unterstützung von COVAX, dem zentralen Mechanismus hinter den globalen COVID-19-Impfbemühungen, der im letzten Jahr von der Weltgesundheitsorganisation und der Impfallianz Gavi (die ich geleitet habe) gegründet wurde.

COVAX wird in diesem Jahr zwei Milliarden Impfdosen auf den Weg bringen und damit Menschen in 190 teilnehmenden Ländern und Volkswirtschaften erreichen – unabhängig von ihrer Zahlungsfähigkeit. Tatsächlich sollte es bald genug Impfstoff geben, um bis Mitte 2021 alle Gesundheits- und Sozialarbeiter weltweit zu immunisieren. Und obwohl das Programm auch auf genug Bedenkenträger stieß, ist es bei Regierungen, Wirtschaftspolitikern und Impfstoffproduzenten immer beliebter geworden. Diese schließen sich an, weil sie erkennen, dass COVAX die einzig sinnvolle weltweite Lösung für die COVID-19-Krise bietet.

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