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Wie China seiner eigenen Wirtschaft schadet

CLAREMONT, KALIFORNIEN – Anfang letzten Monats hat Chinas Absegnungslegislative, der Nationale Volkskongress, offiziell den 14. Fünfjahresplan des Landes genehmigt. Damit sollte gezeigt werden, dass China eine langfristige wirtschaftliche Vision hat, mit der das Land wachsen und gedeihen kann – trotz seines geopolitischen Wettbewerbs mit den Vereinigten Staaten. Aber noch bevor die Tinte auf dem Stempel des Volkskongresses trocken war, hat China bereits begonnen, die Erfolgschancen des eigenen Plans zu sabotieren.

Das Kernstück des 14. Fünfjahresplans ist die Strategie der „zwei Kreisläufe“, laut derer China beabsichtigt, sein Wachstum auf Inlandsnachfrage und technologische Eigenständigkeit zu gründen. So verringert das Land nicht nur seine Abhängigkeit von externer Nachfrage, sondern erhöht auch den Druck auf seine größten Handelspartner (mit Ausnahme der USA), weiterhin auf die immer hochwertigeren chinesischen Märkte und Produzenten zugreifen zu können.

Diese Strategie verfolgt China bereits seit einiger Zeit. Insbesondere hat Präsident Xi Jinping Ende letzten Jahres mit der Europäischen Union ein Umfassendes Investitionsabkommen (Comprehensive Agreement on Investment, CAI) geschlossen. Um es zu bekommen, musste er einige Zugeständnisse machen, aber es war die Sache wert: Das Abkommen bietet ihm die Möglichkeit, nicht nur die Verbindungen zwischen China und der EU zu vertiefen, sondern auch einen Keil zwischen Europa und die USA zu treiben.

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