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COVID-19 und die Chinesische Mauer des Schweigens

NEU-DELHI – COVID-19 begleitet uns inzwischen seit mehr als anderthalb Jahren. Es hat ganze Gesellschaften zum Stillstand gebracht, starke Wirtschaftsabschwünge ausgelöst und mehr als 4,2 Millionen Menschen das Leben gekostet. Doch wir wissen noch immer nicht, wo das tödliche Virus hergekommen ist, und zwar aus einem simplen Grund: weil China das nicht will.

Dass ein neuartiges Coronavirus in Wuhan aufgetreten war, vermeldete China erstmalsWochen nach dessen ursprünglicher Feststellung. Das sollte niemanden überraschen. Die herrschende Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zieht es vor, Informationen zu unterdrücken, die sie in ein schlechtes Licht rücken könnten, und das Auftreten von COVID-19 innerhalb der Landesgrenzen erfüllt diese Beschreibung zweifellos. Tatsächlich gingen die chinesischen Behörden so weit, Whistleblower wegen der „Verbreitung von Gerüchten“ zu inhaftieren.

Als China die Welt endlich über COVID-19 informierte, war es längst zu spät, um das Virus einzudämmen. Doch die KPCh hat ihre Lektion nicht gelernt. Zu verstehen, ob das Coronavirus auf natürliche Weise in freier Wildbahn zutage trat oder aus einem Labor entkam, ist für die Verhinderung einer weiteren Pandemie von elementarer Bedeutung. Doch bisher tut die KPCh als in ihrer Macht Stehende, um eine unabhängige forensische Untersuchung des Sachverhalts zu verhindern.

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