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Bidens behält Trumps protektionistische Züge bei

WASHINGTON, D.C. – Der ehemalige Präsident Donald Trump hat dem Ruf und den Zukunftsaussichten der Vereinigten Staaten sowohl im eigenen Land als auch international enormen Schaden zugefügt. Doch während Präsident Joe Biden in vielen Bereichen begonnen hat, das Erbe der Vorgängerregierung rückgängig zu machen, steht die US-Handelspolitik noch nicht im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit.

Das muss sich ändern. Trumps Handelspolitik war nicht nur eine Katastrophe für den US- und den Welthandel; sie hat es den USA auch erschwert, ein breiteres Spektrum an wirtschaftlichen und außenpolitischen Zielen zu erreichen. Die Umkehrung dieser Politik sollte daher eine der obersten Prioritäten der neuen Regierung sein.

Schließlich sind Amerikas Freunde und Verbündete (insbesondere die Europäische Union, das Vereinigte Königreich, Kanada, Mexiko, Japan und Südkorea) nach wie vor tief erschüttert von Trumps protektionistischen Impulsen. Zusätzlich zur Verhängung von Zöllen auf eine breite Palette von Waren erzwang seine Regierung eine Neuverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens und des Freihandelsabkommens zwischen den USA und Korea und zog die USA aus der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zurück, der die USA zugestimmt hatten. Sie erklärte einen „Handelskrieg“ mit China, trotz der Mitgliedschaft dieses Landes in der Welthandelsorganisation (WTO) und ohne Rücksicht auf die Geschäfte von US-Handelspartnern mit dem Reich der Mitte. Zusammengenommen hat diese Politik dem Ansehen der USA in der Welt schweren Schaden zugefügt.

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